Die Europameisterschaft ist für unser Nationalteam leider bereits zu Ende. Die Debatten um die Politisierung unserer Mannschaft gehen jedoch weiter. Ein (mittlerweile gelöschtes) Video der Freiheitlichen Jugend aus Wien hatte nun Rassismus-Vorwürfe zur Folge. Im Parlament wurde indes kurz vor der Sommerpause noch eine Offensive gegen Radikalisierung auf TikTok gestartet.
„Du bist patriotisch während der EM. Ich auch. Aber wir von der Freiheitlichen Jugend, wir arbeiten das ganze Jahr für Österreich und nicht nur alle vier Jahre. Wir sorgen dafür, dass die Österreichische Nationalmannschaft nicht aussieht, wie die Französische in wenigen Jahren“, war in einem TikTok-Video der Freiheitlichen Jugend aus Wien bis Montag noch zu hören.
Gedacht war der Spot offenbar als Aufruf zum Beitritt. „Wenn du das auch möchtest, dann komm zur Freiheitlichen Jugend. Ich freue mich auf dich“, hieß es zum Abschluss. Das Video rief Rassismusvorwürfe hervor, und wurde vom Netz genommen, die Worte hallen zumindest aber in der Politik noch immer nach.
Ludwig lehnt „rassistisches Video zutiefst ab“
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) meint dazu gegenüber der „Krone“: „Wir sind sehr stolz auf unser Nationalteam, das so hervorragend bei der EM abgeschnitten hat. Die Spieler mögen ursprünglich eine unterschiedliche Herkunft gehabt haben, aber sie sind EIN Team. Gerade dieses Miteinander macht unsere Mannschaft stark! Das rassistische Video lehnen wir zutiefst ab! Es braucht mehr Zusammenhalt in unserem Land!“
Angst vor „Radikalisierungsprozess“
Just kurz vor der Veröffentlichung des Videos wurde am letzten Tag vor der politischen Sommerpause auch noch im Parlament über Radikalisierungen auf TikTok debattiert. „Im Radikalisierungsprozess können soziale Medien eine wichtige Rolle spielen. Extremistische Inhalte verbreiten sich schnell und ungefiltert. Soziale Medien, insbesondere TikTok, beschleunigen und intensivieren Radikalisierungsprozesse. Kinder und junge Erwachsene sind problematischen Inhalten oft ungefiltert und unbegleitet ausgesetzt“, hieß es da etwa in einem Entschließungsantrag der Grünen.
Die grüne Jugendsprecherin Barbara Neßler brachte einen Entschließungsantrag ein, der eine multidimensionale Awarenessoffensive namens „Truthfluencing“ zum Schutz von Kindern- und Jugendlichen vor Radikalisierung auf TikTok umfasst. „Auf Plattformen wie TikTok werden täglich Millionen von Videos hochgeladen, darunter auch Inhalte mit rassistischen, antisemitischen und frauenfeindlichen Botschaften. Diese werden von Extremisten strategisch genutzt, um eine immer größere Anzahl junger Menschen zu erreichen und zu beeinflussen“, weiß die Grüne. Ihr Antrag wurde beschlossen. Die FPÖ stimmte dagegen.
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