Laufend neue Bürgermeister in der Steiermark: Karin Stromberger führt als Quereinsteigerin Gabersdorf. In Wörschach folgt ein Sohn seinem Vater. Mooskirchens Langzeit-Ortschef Engelbert Hubert kündigt den Rückzug an. Und Hochspannung herrscht vor einer Sondersitzung in Selzthal.
Mitte Juni berichtete die „Krone“, dass seit 2020 bereits 72-mal in der Steiermark ein Bürgermeister-Wechsel stattgefunden hat. Mittlerweile sind weitere dazugekommen: In Groß St. Florian hat Alois Resch das Amt an Johann Posch übergeben, in Gabersdorf ist Quereinsteigerin Karin Stromberger Nachfolgerin von Franz Hierzer.
Sie führt seit 22 Jahren den Salon „La Biosthetique Salon Silly“ in Gabersdorf und ist Referentin und ehrenamtlich Österreich-Präsidentin der größten privaten Friseur- und Kosmetikvereinigung Europas. Im Gemeinderat wurde Stromberger Montagabend einstimmig gewählt. Sie betonte, das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen.
Wörschach: Sohn folgt seinem Vater nach
Ein ganz besonderer Wechsel vollzog sich Mittwochabend in Wörschach: Dort zog sich Franz Lemmerer nach 26 Jahren im Bürgermeisteramt zurück. Doch zumindest in punkto Namen ändert sich an der Spitze der Ennstal-Gemeinde wenig: Sohn Franz Josef Lemmerer wurde zum Nachfolger gewählt. Der frühere Bankmitarbeiter studierte Instrumental- und Gesangspädagogik und arbeitet als Musikschullehrer in Liezen und Gröbming, ist im Vereinsleben sehr aktiv. Mitglied des Gemeinderats ist er seit 2020.
Mooskirchen: Erster Wechsel seit 26 Jahren
Auch in der Weststeiermark wird ein kommunalpolitisches Urgestein noch heuer den Hut nehmen: Engelbert Huber aus Mooskirchen, der vor 26 Jahren nach dem plötzlichen Tod seines Vorgängers Johann Trost das Amt übernahm. „Damals hatte man als Bürgermeister noch mehr Möglichkeiten zu gestalten“, erzählt Huber.
„Ich habe vor fünf Jahren zugesichert, dass es vor der nächsten Wahl zu personellen Veränderungen kommt. Meine Versprechen halte ich immer!“ Der genaue Zeitpunkt von Hubers Rücktritt ist noch offen. Als Nachfolger wird die ÖVP Peter Fließer vorschlagen.
Hochspannung vor Sitzung in Selzthal
Dass nicht alle Bürgermeisterwechsel friktionsfrei über die Bühne gehen, zeigt das Beispiel Selzthal. In der roten Eisenbahner-Hochburg hat die ÖVP 2020 sensationell gewonnen, nun zerlegt sich die Fraktion aber selbst. Nach Massenrücktritten sind nur noch Bürgermeister Hannes Mitterhauser und sein „Vize“ Christoph Dorninger übrig geblieben.
Heute wird die SPÖ daher in einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung einen Misstrauensantrag gegen Mitterhauser einbringen. Ziehen sich aber nach der Abwahl sowohl er als auch Dorninger aus dem Gemeinderat zurück, würden nur noch sieben von 15 Mandataren übrig bleiben. Die Auflösung des Gemeinderats, die Einsetzung eines Regierungskommissärs und Neuwahlen wären die Folge – und das kurz vor der regulären Wahl am 23. März 2025.
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