Entladung bei Nachbarn

Sturm, Hagel, Blitze, aber Supergewitter blieb aus

Niederösterreich
11.07.2024 16:00

Ein Gewitter mit heftigen Sturmböen löste Mittwochabend schwere Schäden im Bezirk Krems aus. Trotzdem konnten die Florianis im Land zum Großteil aufatmen, denn die riesige vorhergesagte Unwetterzelle blieb Niederösterreich fern. Über Nacht kam es zu rund 30 Feuerwehreinsätzen.

Die Wachau spürte am Abend schon die Vorboten einer riesigen Unwetterfront, die zum Glück dann in der befürchteten Stärke zu Gänze aus blieb. Im Bezirk Krems im Gebiet zwischen Rossatzbach und Senftenberg mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Sturmschäden ausrücken. Auch Hagel ging in der Region nieder. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, die Bundesstraße B3 musste vorübergehend gesperrt werden. 

Heftiges Unwetter binnen weniger Minuten
„Sonnenschirme sind auf die Straße geschleudert worden, Gläser von den Tischen“, berichtete Heurigenwirt Nikolaus Rehrl aus Rossatzbach, wobei das Gewitter „außergewöhnlich schnell und außergewöhnlich intensiv“ aufgezogen sei. Auch in Arnsdorf in der Wachau hagelte es anfangs, bevor massive Regenmassen einsetzten. Sturmböen zogen ebenso nach Dürnstein, Scheibenhof, Reichaueramt und Senftenberg. 

Sieben Sonnenschirme wurden aufgrund des Unwetters beschädigt (Bild: zVg)
Sieben Sonnenschirme wurden aufgrund des Unwetters beschädigt
(Bild: zVg)

Aufgabe der Feuerwehren Dürnstein, Weißenkirchen, Krems-Egelsee und Senftenberg war es, umgestürzte Bäume zu entfernen und Verkehrswege wieder freizumachen. Den Großteil der Einsätze arbeiteten die mehr als 60 eingesetzten Helfer noch am Mittwoch ab.

Hagel schwemmte sich zusammen
Die Feuerwehr Senftenberg wurde zu drei Einsätzen gerufen. „Nachdem sich der Hagel zusammen geschwappt hatte, sah er aus, wie die tauenden Schneewechten im Frühjahr“, erzählt Kommandant Alfred Winkler von den Einsätzen.  

Die B3 bei Dürnstein musste wegen Sturmschäden vorübergehend gesperrt werden. (Bild: FF Dürnstein/Michael Pfaffinger)
Die B3 bei Dürnstein musste wegen Sturmschäden vorübergehend gesperrt werden.
Das Unwetter entwurzelte bei Dürnstein einige Bäume. (Bild: FF Dürnstein/Michael Pfaffinger)
Das Unwetter entwurzelte bei Dürnstein einige Bäume.
Auch in der Gemeinde Senftenberg kam es zum „Windwurf“ von Bäumen. (Bild: FF Senftenberg)
Auch in der Gemeinde Senftenberg kam es zum „Windwurf“ von Bäumen.

Bäume fielen auf Straßen
Von der mit Anspannung erwarteten riesigen Gewitterzelle, die erst später folgen sollte, blieb Niederösterreich zum Großteil verschont. Rund 30 Einsätze mussten die Feuerwehren in der Nacht abarbeiten. Schwerpunkte waren diesmal das Waldviertel und auch der Zentralraum, die leicht betroffen waren. Hauptsächlich prägten Sturmschäden das Einsatzgeschehen – umgeknickte Bäume mussten beseitigt und Straßen gereinigt werden. 

Nachbar Oberösterreich traf es weitaus schwerer
„Oberösterreich wurde da mit mehr als 300 Einsätzen weitaus stärker getroffen“, betonte Klaus Stebal vom Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich. Dort sollen mehr als 3300 Einsatzkräfte innerhalb weniger Stunden ausgerückt sein. Die starke Unwetterfront zog von dieser Richtung auch auf und dürfte sich schon bei „Nachbar“ Oberösterreich großteils entladen haben. 

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