Sogar Cobra rückte an

Explosionsgefahr bei Nagelsmann-Bau in Tirol

Tirol
13.07.2024 15:30

Eine brennende Gasflasche verursachte in Fieberbrunn im Tiroler Unterland einen Einsatz samt Polizei-Spezialeinheit Cobra. Wie sich herausstellte, handelt es sich um einen Promi-Bauherrn: Julian Nagelsmann, Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. 

Satte 1,75 Millionen Euro investierte Nagelsmann in insgesamt 1000 m² Grund samt einem alten Anwesen in Fieberbrunn. Es muss derzeit einem luxuriösen Neubau weichen, die Bauarbeiten sind voll im Gang.

Schwerer Atemschutz nötig
Bei Flämmarbeiten im Keller geriet Donnerstag gegen 14.30 Uhr eine Gasflasche in Brand. „Eigentlich war nur der Schlauch betroffen“, erklärt Feuerwehr-Gruppenkommandant Hubert Wörgötter. Mit schwerem Atemschutz kühlten er und seine Kameraden die Flasche und drehten den Gasfluss ab, die Temperatur behielt man mit einer Wärmebildkamera genau im Auge. 

Als es sicher genug war, trugen die Florianijünger die Gasflasche ins Freie, kühlten sie weiter ab – Einsatz eigentlich beendet.

Diese Gasflasche fing Feuer. (Bild: Feuerwehr Fieberbrunn)
Diese Gasflasche fing Feuer.
Die Feuerwehr kühlte die Flasche, ein Beschuss durch die Cobra-Beamten war nicht nötig. (Bild: Feuerwehr Fieberbrunn)
Die Feuerwehr kühlte die Flasche, ein Beschuss durch die Cobra-Beamten war nicht nötig.

Entscheidend: Propangas oder Acetylen-Füllung?
Die wichtigste Frage bei solchen Einsätzen: Handelt es sich um eine Propangas- oder Acetylenfüllung? „Acetylen ist viel gefährlicher, die Flasche wird durch chemische Reaktionen immer heißer“, erklärt der Spezialist von der Feuerwehr.

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Acetylen ist viel gefährlicher, die Flasche wird durch chemische Reaktionen immer heißer

Feuerwehr-Gruppenkommandant Hubert Wörgötter

„Hubschrauber-Verlegung mit drei Beamten“
Fälschlicherweise nahm die ebenfalls alarmierte Polizei diese gefährlichere Variante an. „Es wurde daher vermutet, dass Explosionsgefahr herrschen könnte“, sagt Polizeisprecher Stefan Eder. Das Prozedere bei solchen Gefahrenlagen sieht eine Einsatzanforderung der Cobra vor: „Es folgte eine Hubschrauber-Verlegung mit drei Beamten“, schildert Harald Gonner, Leiter des Einsatzkommandos Cobra/West.

Acetylenflaschen werden in solchen Fällen per Beschuss unschädlich gemacht, denn durch die Löcher kommt es zu einer Druckentlastung. Dies war hier nicht mehr notwendig und die Aufregung war somit rasch vorbei.

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