Stauberater auf A10

„Wir sind da,wenn uns jemand braucht“

Salzburg
16.07.2024 07:00

Nach der Verschnaufpause vom Wochenende wartet auf Stauberater Herbert Thaler und Sohn Florian auf der A10 heuer noch viel Arbeit. 

Sie fahren gerne Motorrad – und haben das Helfersyndrom, wie Herbert Thaler (59) lachend sagt. Sein Sohn Florian Thaler (31) bestätigt: „Wir sind ja auch bei der Feuerwehr.“ Ihre Neigung zum Helfen leben sie beim ÖAMTC aus. Hier arbeitet der Vater im Fuhrpark und der Sohn als Pannenfahrer – und beide als Stauberater an Samstagen auf der stauträchtigen A10.

„Informiert euch vorher über Stau“, raten die Stauberater. (Bild: Tröster Andreas)
„Informiert euch vorher über Stau“, raten die Stauberater.

Die Sommerferien sind hier die stärkste Zeit. Schon der Auftakt war heuer extrem: Am Pfingstsamstag standen wegen der Tunnelbaustellen Urlauber bis zu fünf Stunden im Stau.

Stauberater schlängeln sich durch Stau und helfen
 Die Blechkolonne war 28 Kilometer lang, Klimakleber ließen die Emotionen hochkochen. Auch an folgenden Wochenenden staute es.

„Wir sind ein bisschen Psychologen. Durchs Reden wird eine Situation gleich lockerer“, beschreibt Herbert Thaler einen wichtigen Teil der Arbeit. Wenn die Stauberater zwischen den Autoschlangen mit ihren auffälligen Motorrädern dahinrollen, werden sie oft angesprochen: „Wann geht es weiter?“ „Was bedeutet es, dass dieses Lampe aufleuchtet?“ Vater und Sohn haben darauf Antworten. Für Kinder packen sie auch einmal ein kleines Malbuch oder Spielzeug aus, damit die Anfahrt Richtung Süden leichter zu ertragen ist. Als Kfz-Techniker machen die Stauberater auch stehengebliebene Fahrzeuge wieder flott und bringen sie aus der Stauzone.

Herbert Thaler erklärt einem Fahrer warum alles steht. (Bild: Tschepp Markus)
Herbert Thaler erklärt einem Fahrer warum alles steht.

„Früher haben wir den Autofahrern auf Karten gezeigt, wie sie aus dem Stau heraus und an ihr Ziel kommen“, erinnert sich Herbert Thaler. Heute gelten Abfahrtssperren, weil sonst Orte wie Golling im Stau ersticken. Als Thaler Senior vor 30 Jahren anfing, war bei Stau „Halligalli“: Autofahrer hatten keine Klimaanlage. Sie spielten auf der Fahrbahn Federball! Auch das hat sich geändert.

Hintergründe erklären müssen die Stauberater aber bis heute: Warum es gerade eine Blockabfertigung gibt oder die A10-Tunnel saniert werden: Damit sich die Tauerntunnel-Katastrophe von 1999 nie mehr wiederholen kann.

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