Nach dem Unglück beim Badeausflug in Königsdorf muss die Familie um eines ihrer neun Monate alten Säuglinge bangen. Sein Zustand ist besonders kritisch, nachdem es Verbrühungen erlitten hatte.
Der Ausflug einer Familie aus der Steiermark an den Naturbadesee in Königsdorf hatte schon kurz nach der Ankunft am späteren Sonntagnachmittag eine tragische Wende genommen. Wie berichtet, war der Vater mit einem Rucksack samt Thermoskanne unterwegs.
Am Kopf verbrüht
Als er sich nach vorne gebeugt hat, öffnete sich der Verschluss des Trinkbehälters und kochend heiße Flüssigkeit ergoss sich über die neun Monate alten Zwillinge des Paares. Der Bub und das Mädchen erlitten Verbrühungen am Kopf. Jeder Säugling wurde mit einem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen.
Baby im künstlichen Tiefschlaf
Eines der beiden Kinder hatte sich besonders schwere Verletzungen zugezogen, wie kurz nach der Einlieferung von den Spitalsärzten festgestellt wurde. Dieses Baby befindet sich im Universitätsklinikum Graz im künstlichen Tiefschlaf und ist in akuter Lebensgefahr.
Schnelle Versorgung
Die dramatischen Szenen des Unglücks hatte der Bürgermeister von Königsdorf, Mario Trinkl, aus nächster Nähe miterlebt. „Ich war bei unserem Bademeister, als die Eltern mit ihren Babys in aller Eile vorbeigelaufen sind. Bei den Duschen konnten die Säuglinge sofort professionell versorgt werden“, schildert der Ortschef im Gespräch mit der „Krone“. Zufällig war auch ein First Responder vor Ort und reagierte prompt. Die Aufregung in der Erholungszone des Badesees sei groß gewesen, bestätigt Trinkl. Die Familie stand unter Schock.
Schnelle Rettungskette
Anfangs ist der schreckliche Vorfall von den meisten Besuchern gar nicht bemerkt worden. Die Liegewiesen waren voll, 2000 Gäste tummelten sich rund um den Badesee. „Mitten drin ist die Rettungskette von den Angehörigen selbst rasch in Bewegung gesetzt worden“, so der Bürgermeister. Er ist jedoch erschüttert über das Verhalten von vielen Schaulustigen, die den Einsatz hautnah mitverfolgt haben.
Dass in einer derart schwierigen Situation alles mit dem Handy gefilmt wird, ist furchtbar. So etwas macht man nicht!
Bürgermeister Mario Trinkl
Trinkl und alle Helfer hoffen nun, dass „die Ärzte den Kampf um das Leben des schwer verletzten Babys gewinnen und es beiden Säuglingen bald wieder richtig gut geht“.
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