Wirbel um Vilimsky

„Hexen“-Sager: Raab und Co. gehen auf Barrikaden

Politik
18.07.2024 18:08

Der FPÖ-EU-Abgeordnete Harald Vilimsky hat die neu gewählte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, EZB-Chefin Christine Lagarde und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als „politisches Hexentrio“ bezeichnet. Der Sager fiel bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Straßburg. Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) und auch die Frauensprecherinnen von Grüne, SPÖ und NEOS sind entsetzt und gehen auf die Barrikaden.

Die drei Politikerinnen würden den Kontinent in den Abgrund führen, „und wir werden sie die Peitsche spüren lassen“, sagte Vilimsky am Mittwoch. Verdient hätten sie sich das für „Ungehörigkeiten, für all die undemokratischen Vorgehensweisen“. Frauenministerin Raab betonte: „Solche Äußerungen haben in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz und sind absolut inakzeptabel.“ Parteifreund Reinhold Lopatka forderte den sofortigen Rücktritt des blauen Mandatars.

Grüne: „Entschuldigung wäre das Mindeste“
Die grüne Vize-Klubchefin Meri Disoki bezeichnete Vilimsky als Sexist, der „Angst vor starken Frauen“ habe. Sie warf dem Sieger der Europawahl in Österreich vor, Gewalt gegen Frauen zu verharmlosen. „So trägt die FPÖ einmal mehr zur Normalisierung von Frauenfeindlichkeit und Gewalt bei. Das ist völlig inakzeptabel. Eine Entschuldigung Vilimskys wäre das Mindeste“, so die Grüne Frauenvorsitzende.

Harald Vilimsky hat EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, EZB-Direktorin Christine Lagarde und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola als „politisches Hexentrio“ bezeichnet und für Empörung gesorgt. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Harald Vilimsky hat EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, EZB-Direktorin Christine Lagarde und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola als „politisches Hexentrio“ bezeichnet und für Empörung gesorgt.

SPÖ: „Erinnert an finsteres Mittelalter“
„Aussagen wie diese erinnern an das finstere Mittelalter und sind einer demokratischen Diskussion unwürdig“, sagte SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner. Das Gesagte sei sexistisch und verherrliche Gewalt. Die Politikerin erwartet sich eine „sofortige Entschuldigung und eine Distanzierung der FPÖ von diesen Aussagen“.

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Aussagen wie diese erinnern an das finstere Mittelalter und sind einer demokratischen Diskussion unwürdig.

SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner

NEOS: „Mickriges Würstl“
Für die NEOS meldete sich Frauensprecherin Henrike Brandstötter zu Wort. „Vilimsky ist ein Sexist und ein mickriges Würstl. Danke für die Aufmerksamkeit“, schrieb die Nationalratsabgeordnete am Donnerstag auf X.

Frauenring: „Vilimsky hat ein massives Problem“
Als „unglaubliche Entgleisung“ kritisierte auch die Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, Klaudia Frieben, die Aussagen Vilimskys. „Wenn Herr Vilimsky mit starken Frauen in der Politik nicht wertschätzend umzugehen weiß, hat er ein massives Problem.“

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