Drah di net um, der Kommissar geht um. Im Hit, mit dem Falco berühmt wurde, geht es um die Drogenszene. Sich unauffällig verhalten, nicht zurückschauen, weil sonst die Polizei auf einen aufmerksam werden könnte.
Der Refrain passt auch auf die österreichische Regierung. Bei dem, was ÖVP und Grüne seit Wochen rund um die Bestellung eines Kandidaten oder einer Kandidatin für den EU-Kommissar aufführen, dreht man sich besser auch nicht um. Außer man will sich genieren.
Da gibt es einen sogenannten „Sideletter“, also eine Nebenabsprache, laut der die ÖVP das Vorschlagsrecht für den begehrten Posten hat. An diese fühlt sich der Koalitionspartner aber nicht mehr gebunden, weil sie noch aus der Ära Kurz stammt. Also hintertreiben die Grünen den Plan der ÖVP, Finanzminister Magnus Brunner nach Brüssel zu schicken.
Stattdessen wacheln sie mit dem Namen Othmar Karas herum, den auch die NEOS für geeignet halten und deshalb, gemeinsam mit der SPÖ, ein Hearing möglicher Anwärter im Nationalrat fordern. Die ÖVP würde aber eher die Tierschützerin und Impfgegnerin Madeleine Petrovic nominieren, als dem unbequemen Karas zuzustimmen (war als Gag gedacht, wurde aber für bare Münze genommen). Gerüchten zufolge soll man jetzt sogar einen der SPÖ nahestehenden Kandidaten als Alternativorschlag verhandeln.
Absurd. Und sehr geeignet dafür, ein gängiges Vorurteil zu bestätigen: dass es an den Schalthebeln der Macht keinen Genierer gibt.
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