Weil Personal fehlte

Dringend nötige Operation kurzfristig abgesagt

Niederösterreich
23.07.2024 09:15

Vier Tage vor einem lang erwarteten Eingriff wurde ein Pensionist per Mail vertröstet, weil Pflegepersonal im Spital fehlte. Sein neuer Termin könnte nun mehrere Monate auf sich warten lassen. 

Rund fünf Jahrzehnte in der Gastronomie haben am Körper von Helmut L. (70) aus dem Bezirk Baden seine Spuren hinterlassen. Nach Hüftproblemen machte ihm seit dem Vorjahr die linke Schulter schwer zu schaffen. Ein Gespräch mit einer Ärztin, die er über seine Orthopädin kennengelernt hatte, machte klar, dass eine OP der einzige Ausweg aus den Schmerzen sei.

Zunächst Zusage, dann Absage
Nach Voruntersuchungen und Begutachtungen hätte der Pensionist Anfang Juli im Wiener Herz-Jesu-Krankenhaus unters Messer kommen sollen. Doch L. muss sich nun weiter durch den Alltag quälen, der Termin wurde vier Tage vorher kurzfristig abgesagt. „Dabei habe ich am selben Tag zunächst eine Bestätigungsmail erhalten, in der ich informiert wurde, wann ich wo im Spital sein soll“, so der 70-Jährige. Wenige Stunden später bekam Helmut L. dann erneut elektronische Post – diesmal die Absage.

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Leider haben auch wir mit Ausfällen bei Personal zu kämpfen und können nicht zu 100 Prozent garantieren, dass alle Eingriffe tatsächlich wie geplant stattfinden.

Eine Sprecherin des Herz-Jesu-Krankenhauses

Der Patient rief sofort seine operierende Ärztin an, die noch gar nichts von dem abgeblasenen Termin wusste. Trotz aller Bemühungen konnte aber auch sie nichts ändern. Immerhin wusste L. nun den Grund: Es fehlte an Personal, wie das Spital auch der „Krone“ bestätigt. „Aus Mangel an Pflegemitarbeitern musste ein OP gesperrt werden. Eine solche Entscheidung zieht natürlich Folgen nach sich, es muss ,umgeschichtet’ und priorisiert werden“, schildert eine Sprecherin. Man arbeite jedoch mit Hochdruck an der Vergabe von Ersatzterminen. Im Fall von L. konnte aber bislang kein konkretes Datum genannt werden. „Es könne aber mehrere Monate dauern“, habe man ihm mitgeteilt.

Für FPÖ-Gesundheitssprecher Richard Punz sind solche Zustände in Spitälern nur schwer erträglich: „Es kann nicht sein, dass man ein dreiviertel Jahr auf eine dringend notwendige OP wartet und dann – ohne Wissen seiner Ärztin – kurzfristig aus dem Terminkalender gestrichen wird.“

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