Ex-Investor Faymann

Wiener Immobilienentwickler Imfarr ist insolvent

Wirtschaft
23.07.2024 12:26

Nächste Pleite in der heimischen Immobilienbranche: Nach dem Megadesaster der Signa-Gruppe musste nun der Wiener Entwickler Imfarr Insolvenz anmelden. Die Gesellschaft hat Schulden von 604 Millionen Euro angehäuft. Als Investor oder Manager mit an Bord waren in der Vergangenheit die prominenten Politiker, Ex-Kanzler Werner Faymann und Ex-Minister Josef Ostermayer (beide SPÖ).

Beantragt wurde von der Imfarr Beteiligungs GmbH beim Wiener Handelsgericht ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Als Insolvenzursachen nennt die Gesellschaft die aktuellen negativen Entwicklungen am Immobilienmarkt, von denen man „besonders schwer getroffen“ worden war. Insbesondere die konjunkturellen und geopolitischen Unsicherheiten hätten die Nachfrage nach Büroimmobilien in Deutschland „vollständig zum Erliegen gebracht“, heißt es.

Das „unerwartet rasch gestiegene Zinsumfeld“ hätte wiederum die Finanzierungskosten deutlich erhöht und die Nachfrage nach Immobilien einbrechen lassen. Das Unternehmen konnte dadurch Projekte nicht im geplanten Umfang und Zeitrahmen umsetzen bzw. fertigstellen sowie Verkaufstransaktionen nicht finalisieren. 

Faymann und Ostermayer früher mit an Bord
Bei der Immobilien-Gruppe, die der Familie Farrokhnia gehört, waren früher auch prominente SPÖ-Politiker mit dabei. Ex-Kanzler Werner Faymann war von 2019 bis 2022 als Investor im Unternehmen. Ex-Minister Josef Ostermayer hatte von 2021 bis 2023 eine Geschäftsführungsfunktion inne. Beide schafften rechtzeitig den „Absprung“.

Ex-Bundeskanzler Werner Faymann (re.) und Ex-Minister Josef Ostermayer waren früher bei Imfarr mit an Bord. (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Ex-Bundeskanzler Werner Faymann (re.) und Ex-Minister Josef Ostermayer waren früher bei Imfarr mit an Bord.

Verbindlichkeiten von 604 Millionen Euro angehäuft
Betroffen von der Insolvenz sind laut Kreditschützer rund 110 Gläubiger und 18 Dienstnehmer. Insgesamt wurden Verbindlichkeiten in der Höhe von 604 Millionen Euro angehäuft. 80 Prozent davon dürften die Gläubiger abschreiben können. Der angestrebte Sanierungsplan sieht für die Geldgeber eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, vor.

Das Geld dafür soll aus der „geordneten Verwertung“ des bestehenden Immobilienportfolios kommen. Laut Imfarr-Webseite sind aktuelle Büroimmobilienprojekte zum Beispiel die Nordbahnstraße 50 („N50“) in Wien, das MUC.ONE in München oder das Cavallo in Düsseldorf. In Summe hält die nun insolvente Imfarr Beteiligungs GmbH laut KSV1870 Anteile an 44 Gesellschaften.

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