Neue Strategie

Die Steiermark will sich besser selbst versorgen

Steiermark
24.07.2024 15:22

Eine detaillierte Lebensmittelstrategie, einen höheren Versorgungsgrad, Kochen und Hausverstand wollen wieder gelernt sein: Die Lebensmittelstrategie, die Landesrätin Simone Schmiedtbauer anstrebt, nimmt konkrete Formen an und soll eine Riesensache werden.

Zu Beginn des Ukrainekrieges im Jahr 2022 waren die Diskussionen hitzig: In welchem Maß könnten wir uns eigentlich selbst versorgen in unserem Land, wenn es hart auf hart kommt? Hätten wir allein genügend Saatgut, um unsere Felder zu bestellen? Wo gilt es nachzuschärfen, Vorräte aufzubauen?

Gut zwei Jahre später ist man konkret kaum einen Schritt weiter, der Versorgungsgrad ist nirgends in die Höhe geschnellt, die Lagerhäuser quellen nicht vor Saatgut über. Aber die Pläne für die ambitionierte „Lebensmittelstrategie weiß-grün“ sind jetzt auf dem Tisch.

Simone Schmiedtbauer mit  Wolfgang Fank (li.) und Robert Buchbauer (Bild: GASSER BENJAMIN)
Simone Schmiedtbauer mit  Wolfgang Fank (li.) und Robert Buchbauer

Mehr Eigenversorgung als Ziel
Und Lebensressort-Landesrätin Simone Schmiedtbauer legt die Latte hoch. Die Eckpfeiler: „Wir sind bei Fleisch, Milch, Äpfeln schon stark in der Eigenversorgung, wollen den Grad aber dort, wo es Luft nach oben gibt, signifikant erhöhen“, so die ÖVP-Politikerin. Dazu den Stellenwert von Lebensmitteln wieder in den Fokus rücken:  In unserem Bundesland schmeißt man jährlich 37.000 (!) Tonnen noch guter Sachen bedenkenlos in den Müll. Das reißt die Umweltbilanzen mit nach unten und ein Loch von 800 Euro pro Haushalt und Jahr in die Geldbörse.

Bei Äpfel haben wir einen Versorgungsgrad von zuletzt 246 Prozent, dieser lag 2022 schon bei 398 % (Bild: Barbara Winkler)
Bei Äpfel haben wir einen Versorgungsgrad von zuletzt 246 Prozent, dieser lag 2022 schon bei 398 %

Dann: Kinder sollten ruhig wieder öfter ihre Nasen aus den Tablets nehmen und dafür Bauernhofluft schnuppern. Und lernen, woher das kommt, was wir essen – und wie es gemacht wird: Auch Kochen will wieder gelernt werden! Schmiedtbauer: „Bis zum 16. Lebensjahr sollte ein Lebensmittel-Kompetenzkurs in Schulen abgehalten werden, das könnte auch schon im Kindergarten anfangen.“

Freilich wäre das auch in der Erwachsenenbildung klug. Viele wissen möglicherweise nicht Bescheid, wie Schweine gehalten werden oder dass die (Mutter-)Milch, die wir in den Kaffee schütten, dem Kalb weggenommen wird. Nur ein informierter Konsument ist ein mündiger, daher will Schmiedtbauer auch die Sichtbarkeit der regionalen Herkunft klarer machen. Auch durch den Dschungel der Gütesiegel will sie einen deutlichen Pfad - am AMA-Gütesiegel, das mittlerweile sehr in der Kritik ist, hält sie aber unvermindert fest.

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Viele kaufen sich einen Griller um ganz viel Geld – und dann legen sie billiges Fleisch in minderer Qualität drauf. Das ist doch widersinnig

Robert Buchberger

Ein ehrgeiziges Projekt, das ab Herbst in die konkrete Umsetzung gehen soll.  Für das Konzept will sie eine Menge Partner ins Boot holen: Gastro, Tourismus, Landwirte, Schüler, Einzelhändler, Arbeiterkammer. Auch ein „Kantinengipfel“ (die Steirer essen bald schon mehr auswärts als in der eigenen Küche) steht an.

Cheyenne Ochsenknecht als Vorbild
Zwei Kapazunder stehen ihr schon zur Seite: Robert Buchberger, begnadeter Grillkünstler und Fleischhacker, der auf neuen Wegen schon vorzeigt, wie es gehen kann. Und Fachschuldirektor Wolfgang Fank.

Cheyenne Ochsenknecht in Dobl (Bild: © Sky/B 28 Produktion/Stefanie Schumacher)
Cheyenne Ochsenknecht in Dobl

Cheyenne Ochsenknecht hätte man auch gerne als Galionsfigur: Die  Instagramgröße mit vielen Followern, die mit ihrem Mann einen Vorzeigebauernhof in Dobl betreibt, wäre natürlich ein authentischer Gewinn mit Glamourfaktor. 

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