Nach jahrelangem Stillstand werden in der Stadt Salzburg ab 2025 wieder leistbare Mietobjekte errichtet. Die rot-rot-grüne Stadtregierung verrät der „Krone“ die Pläne.
Hin und wieder kann ein politischer Rückfall in alte Zeiten des sozialeren Wohnbaus auch gut sein: Das ist nun, wie berichtet, mit der Weisung vom 13. Juli „zur Schaffung von leistbarem Wohnraum“ durch die neue Salzburger Stadtregierung der Fall gewesen. Damit war der Start zu einer Wohnbauoffensive in der Landeshauptstadt fixiert.
Noch in der ersten Hälfte des kommenden Jahres soll mit der Errichtung leistbarer Mietwohnungen begonnen werden. „Das kann nur ein Anfang sein. Für die Umsetzung des gesamten Konzepts brauchen wir zumindest zwei Regierungsperioden“, sagt Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) im „Krone“-Gespräch. Für die erste Phase rechnet er mit etwa 1000 Wohnungen, mit etwa 4000 Wohnungen bis zum Ende seiner ersten Amtszeit. Das sei allerdings auch abhängig vom Verlauf der diversen Genehmigungsverfahren.
SPÖ-Lob für Grüne und Kommunisten
Die ersten Sondierungsgespräche mit den gemeinnützigen und den gewerblichen Wohnbauträgern sind bereits abgeschlossen. „In der Stadt ist mehr Potenzial für leistbaren Wohnraum vorhanden, als wir alle gedacht haben“, sagt Auinger. Der Bürgermeister betont dabei die besondere Qualität der Zusammenarbeit mit Planungsstadträtin Anna Schiester von den Grünen und Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl von den Kommunisten. Die meisten Bauvorhaben sind bereits seit Jahren mehr oder weniger bekannt.
„Vorgängerregierung ließ viele Chancen liegen“
Allerdings habe die Vorgängerregierung „viele Chancen aus ideologischen Gründen leider liegen gelassen“, kann sich Bernhard Auinger einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. Nun haben folgende Projekte Priorität: das Kabellager Schallmoos, die Überbauung der Obus-Remise, das ASFINAG-Areal, die Stieglgründe, die Bachstraße, die Robinigstraße, das Parkhotel Brunauer, die Nachverdichtungen in der Albert-Schweitzer-Straße, Siedlungserneuerungen in der Bessarabier- und Aribonenstraße, in der Friedensstraße und die Neubauten in der Südtiroler Siedlung.
Zur ungefähren Orientierung bei der Preisgestaltung: Eine Wohnung mit ungefähr 70 Quadratmetern und drei Zimmern soll rund 700 Euro Miete ausmachen.
Luxus-Sektor soll unter Druck gesetzt werden
Auinger ist überzeugt, dass die neuen Bebauungsverfahren preisdämpfend wirken, weil dann kaum noch Luxus-Immobilien gebaut werden, die Preise zwangsläufig nach unten gehen sollten.
Nach dem Sommer sind alle gemeinnützigen Wohnbauträger eingeladen, um mit Auinger, Schiester und Dankl die Projekte im Detail zu besprechen. Viele Möglichkeiten sieht der Bürgermeister vor allem in Schallmoos und im Süden der Stadt. Da will Auinger, dass „Starterwohnungen für jungen Menschen und Studierende“ entwickelt werden.
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