Besitzer von Photovoltaik-Anlagen würden das Stromnetz weniger beanspruchen und dafür weniger bezahlen. Indes fangen Stromkunden ohne PV die Kosten auf. Der Smart Meter und ein neues Gesetz könnten dem Einhalt gebieten, wie der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch erklärt. Er plädiert auch für Monatsrechnungen.
Wolfgang Urbantschitsch ist Chef der Strom- und Gas-Regulierungsbehörde E-Control. Er hat die Berichte über hohe Gutschriften oder Nachzahlungen der Salzburg AG gelesen. Beim „Salzburg Summit“ hat er mit der „Krone“ gesprochen. Er sagt: „Wir wissen, dass diese Fälle seit 2022 zugenommen haben – teils hohe Nachzahlungen oder Gutschriften, das ist ein Phänomen, das in ganz Österreich erkennbar ist. Bei der Salzburg AG ist uns das nicht speziell aufgefallen.“
„Man zahlt, was man braucht“
Eine Systematik, dass die Konzerne gezielt hohe Nachzahlungen oder Gutschriften forcieren, erkennt er nicht, kritisiert aber schlechte Verbrauchsprognosen und damit ungenaue Teilbeträge. Seine Lösung: „Wir plädieren für die monatliche Stromabrechnung. Man zahlt, was man braucht. Die Konzerne müssen jedem, der das will, ermöglichen.“ Zudem hätte die Smart-Meter-Rechnung den Vorteil, das eigene Energieverhalten überwachen und anpassen zu können.
Gesetz liegt im Nationalrat
Der nächste Vorteil: „Jene, die PV-Anlagen haben, beziehen weniger Strom aus dem Netz und zahlen weniger Gebühren. Das Problem ist, dass das Netz aber gleich viel kostet. Diese Kosten tragen dann die anderen Kunden.“ Mit dem Smart Meter könnte man dem entgegnen. Allerdings braucht es noch ein Gesetz als Grundlage dafür. Dieses liege noch im Nationalrat. „Man hat bis jetzt versäumt, das zu beschließen.“ Nach 15 Jahren soll die Umstellung auf Smart Meter heuer abgeschlossen sein. „15 Jahre für die Einführung einer neuen Technologie ist schon lang“, resümiert Urbantschitsch.
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