Kein Sommerloch. Eine heiße Hochsommerwoche in Österreich – macht da auch die Politik Siesta? Ein Sommerloch? Nein, oder, viele werden sagen: leider nein. Und so erlebten wir einen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, der den Österreichern via Salzburger Festspieleröffnung versuchte, ins Gewissen zu reden – das Echo? Sommerlich heiß – und überwiegend ablehnend. Wir erlebten einen Bundeskanzler Karl Nehammer statt in Salzburg bei der Eröffnung der Olympischen Spielen in Paris und zu Hause, wo er nach gut viereinhalb Jahren Regierung mit den Grünen deren Infrastrukturpolitik eine Totalabsage erteilte… Etwas spät, oder? Wir erlebten eine SPÖ, in der man viel Kraft in die Diskussion einer Nach-Wahl-Zukunft ohne Parteichef Andreas Babler investiert. Und wo Babler in einem Brief an die anderen Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl eine Garantieerklärung verlangt, dass es nach der Wahl kein Sparpaket geben dürfte. Dazu sollten sich jetzt alle verpflichten. „Das ist ein bemerkenswerter bis absurder Zugang“, schreibt heute Rainer Nowak in seiner Sonntags-Analyse in der „Krone“ – und verweist auf SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser, der in Kärnten den großen Sparmeister gibt. Nicht nur für unseren Autor wäre Kaiser der bessere SPÖ-Chef. Ja, und auch die FPÖ hatte diese Woche etwas zu bieten: Dort stellt man den ehemaligen Parteiobmann Norbert Hofer noch weiter aufs Abstellgleis. Während man sich bereits über Ministerkandidaten Gedanken macht. Aber wie realistisch ist es, dass die Freiheitlichen in eine Regierung kommen, gar als Wahl-Erste den Kanzler stellen?
ÖVP von Platz 1 bis 3. Die Bäume der Blauen, die in den vergangenen Monaten in Umfragen meist locker die 30-Prozent-Hürde knackten, wachsen seit der EU-Wahl, in der die FPÖ zwar erstmals bei einer österreichweiten Wahl Erster wurden, aber deutlich unter den Umfrageerwartungen blieb, nicht mehr ganz so weit in die Höhe. Das bestätigt auch eine Umfrage von Unique Research im Auftrag der „Krone“, die wir heute, genau zwei Monate vor der Nationalratswahl, veröffentlichen. Da liegt die FPÖ nun bei 28 Prozent, die ÖVP bei 23 und die SPÖ bei 20 Prozent. Aber die Schwankungsbreiten in der Erhebung lassen einige Spekulationen zu: Denn die reichen bei der FPÖ von 25 bis 31 Prozent, bei der ÖVP von 20 bis 26 und der SPÖ von 17 bis 23 Prozent. Das heißt: Die ÖVP hat noch Chancen auf Platz 1 genauso wie auf einen Absturz auf Rang 3. Fast alles (außer Platz 1 für die SPÖ) ist demnach an der Spitze möglich. Folglich lässt uns die Politik auch im heißen Sommer – siehe oben – leider nicht in Ruhe: Es geht für sie schließlich um fast alles.
Kommen Sie gut durch den Sonntag!
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