Zwei Gründe

Doskozil wird (un)freiwillig Bablers Wahlhelfer

Zwischen Andreas Babler und Hans Peter Doskozil herrscht Eiszeit und eine Versöhnung ist aussichtslos. Doch im Wahlkampf wird die SPÖ Burgenland versuchen, für Andreas Babler ordentlich Wähler zu mobilisieren. Die „Krone“ kennt die Hintergründe für die unerwartete Wahlunterstützung.

Sie sind mehr Feind als Freund – Hans Peter Doskozil und Andreas Babler. Trotzdem, so hört man aus dem Burgenland, wird die SPÖ Burgenland bis zum Wahltag am 29. September ordentlich die Wähler mobilisieren für den Parteichef. Das erklärte Ziel ist, das Burgenland-Ergebnis der SPÖ von der letzten Nationalratswahl zu maximieren. Doskozils Gründe für einen engagierten Wahlkampfeinsatz sind vielfältig.

Grund Nummer 1: Doskozil will nicht als Buhmann herhalten müssen
Ein Motiv ist simpel: Falls das bundesweite SPÖ-Ergebnis bei der Nationalratswahl nicht rosig ausfällt, möchte der Landeshauptmann nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Ein Plus für Babler beim burgenländischen Wahlergebnis würde Kritik an Doskozil erschweren, und die Verantwortlichen müssten die Gründe für eine Wahlschlappe wohl bei sich selbst suchen.

Von links: SPÖ-Chef Andreas Babler und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Grund Nummer 2: Das Burgenland wählt im Jänner den Landtag
Ein Faktum, das angesichts der Spannung im Superwahljahr gerne vergessen wird: Doskozil befindet sich schon im Vorwahlkampfmodus. Im Jänner 2025 wählt das Burgenland. Die absolute Mehrheit von 2020 will Doskozil nicht nur bestätigen, er will das Wahlergebnis verbessern, um einen Triumph zu feiern.  Dafür braucht es einen Aufwärtstrend bei den Nationalratswahlen. Auch deswegen ist das Interesse an einem guten Ergebnis am 29. September groß.