GUTEN MORGEN

Protestwählerkuchen | Eins auswischen

Auf sechs Prozent käme laut der aktuellen Umfrage von Unique Research im Auftrag der „Krone“ Marco Pogos Bierpartei – Stand Juli. Genau zum gleichen Resultat kommt auch eine Spectra-Umfrage im Auftrag der Bundesländerzeitungen. Sechs Prozent: Das wäre der sichere Einzug in den Nationalrat. Weniger sicher ist nach den beiden aktuellen Umfragen jener der KPÖ: Sie kommt jeweils auf vier Prozent. Spitz auf Knopf jedenfalls, am Rand der Einzugshürde. Aber zusammengezählt kommen Bier und Kommunisten, die noch bei den letzten Wahlen kein Faktor waren, auf zehn Prozent. Die müssen nach Adam Riese anderen Parteien fehlen. Sicherlich einerseits den Grünen, die bei Unique Research genauso wie bei Spectra auf neun Prozent kommen – ein Verlust gegenüber den Nationalratswahlen von 2019 von fast fünf Prozentpunkten. Vorne gewinnen bekanntlich die Freiheitlichen stark vor allem zulasten der ÖVP. Aber mittlerweile bewegen sich die Umfragewerte der Blauen weg von der 30-Prozent-Schwelle – und zwar nach unten. Das liegt sicher nicht zuallerletzt auch daran, dass am großen Protestwählerkuchen auch Marco Pogo und die Kommunisten knabbern.

Eins auswischen. Wie? Kickl und Wlazny (wie Marco Pogo im zivilen Namen heißt) fischen im selben Teich? Ja, zum Teil. Natürlich werden eingefleischte Rechte nicht damit liebäugeln, den (halb-)lustigen, (halb-)linken Künstler und Unternehmer Dominik Wlazny oder gar die Kommunisten zu wählen. Aber wem es bloß um Protest gegen „die da oben“ geht, kann sich offenbar schon mit dem Gedanken anfreunden, vom rechten an den linken Rand zu driften. Damit setzt sich heute in seiner Montags-Kolumne auch „Krone“-Polit-Experte Claus Pándi auseinander. Er weist darauf hin, dass das, was Marco Pogo politisch will, im Dunkeln bleibt und schreibt: „Mit irgendetwas gegen Migranten und ,Corona-Diktatur´ hat da sogar Herbert Kickl mehr Themen im Angebot.“ Aber so paradox es klinge: Gerade weil Pogo so unklar ist, könnte er Kickl einige Stimmen wegnehmen. Pándi: „Kickls Freiheitliche sind gegen die Regierenden, dabei aber hochpolitisch. Die Bierpartei hat mit Politik nichts oder nur wenig am Hut. Daran mögen viele, die von Politik die Nase voll haben, Gefallen finden.“ Das sei, findet unser Autor, „quasi ein Angebot für alle, die gegen ohnehin alles sind“. Doch das bringe am Ende keinem etwas, meint Pándi. Freilich könnte es manchen Wählern schlicht genügen, ÖVP und SPÖ und dazu auch den Grünen einfach eins auszuwischen.  

Kommen Sie gut durch den Montag!

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