Er war der „Aufreger“ zur Eröffnung der Kulturhauptstadt Salzkammergut am 21. Jänner in Bad Ischl: der „Pudertanz“. Nun ist Choreografin Doris Uhlich unter den Gewinnern des Österreichischen Kunstpreises 2024.
Nackte, beeinträchtigte Menschen verdeutlichten in einer Tanzperformance, dass jeder Körper für sich schön, einzigartig und würdevoll ist. Die Reaktionen auf diesen „Pudertanz“ waren bekanntlich heftig – von empörter Ablehnung bis zu begeisterter Zustimmung.
Die selbst aus dem Salzkammergut stammende Choreografin Doris Uhlich erfährt nun eine gewichtige Bestätigung ihrer Arbeit: Sie ist unter den Gewinnern der Österreichischen Kunstpreise 2024. Wobei Uhlich den Preis nicht als alleinige Würdigung ihres „Pudertanzes“, sondern vor allem als Auszeichnung für ihren gesamten Werdegang sieht.
„Die Welt hat viele Körper“
„Viele der Ausgezeichneten haben in ihren jeweiligen Disziplinen Pionierarbeit geleistet und sind mutig und beharrlich ihren Visionen gefolgt“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Die Welt hat viele Körper, und ich habe einen Weg zur Nacktheit gefunden, der jenseits von Ideologien und Sexualisierung liegt. Das Leben ist kein Solo, sondern ein Ensemblewerk“, umschreibt Uhlich ihre Leitlinien. Dass sie voll hinter ihrer polarisierenden Arbeit steht und den „Pudertanz“ jederzeit wieder machen würde, hatte sie kürzlich im „Krone“-Interview bestätigt. „Den Kunstpreis zu gewinnen, ist ein schöner Moment“, sagt sie.
Sechs weitere Frauen unter Preisträgern
Neben Uhlich sind unter den heurigen Preisträgern – die Auswahl trafen unabhängige Expertenjurys – noch sechs weitere Frauen, ein Mann, ein Kollektiv und ein Architekturduo. Die Künstlerin Ingrid Wiener bekommt den Preis für ihre kunstvollen Gobelins. Im Bereich Filmkunst wurde Dokumentarfilmerin Karin Berger für ihre künstlerischen Rekonstruktionen von Erinnerungen an die NS-Zeit in Österreich geehrt. Robert Schindel erhält die Auszeichnung für Literatur, die grandios grenzüberschreitende Geigerin Patricia Kopatchinskaja für Musik.
Die weiteren Gewinner: Helga Bansch (Kinder- und Jugendliteratur), Marina Faust (Künstlerische Fotografie), Ursula Endlicher (Medienkunst) und die ARGEkultur Salzburg (Kulturinitiativen) sowie das Architektenduo Heidi Pretterhofer/Michael Rieper (Hans-Hollein-Kunstpreis). Das Preisgeld wurde heuer auf 20.000 Euro (davor lag es bei 15.000 Euro) erhöht.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.