In der Ukraine geboren

18-Jährige holt Gold bei Informatik-Olympiade

Oberösterreich
06.08.2024 12:30

Bei der Informatik-Olympiade für junge Frauen hat Uliana Malanyak erstmals Gold nach Österreich geholt. Die in der Ukraine geborene Schülerin der Linz International School Auhof hat gerade erst die Schule mit dem International Baccalaureate Diploma abgeschlossen, im Herbst beginnt sie am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) - natürlich Informatik – zu studieren. 

„Ich hätte vielleicht noch ein paar Punkte mehr sammeln können, bin aber sehr zufrieden mit meiner Leistung“, blickt Uliana Malanyak auf die European Girls’ Olympiad in Informatics (EGOI) im niederländischen Veldhoven zurück. 194 junge Frauen aus 57 Ländern – darunter auch Australien, Brasilien, Kanada, Peru, Saudi Arabien, Singapur oder USA – nahmen daran teil und versuchten, höchst anspruchsvolle algorithmische Probleme zu lösen. Goldmedaillen gab es für die 15 Bestplatzierten. Uliana Malanyak landete auf dem hervorragenden 12 Gesamtrang.

18-Jährige holte 2022 schon Bronze für die Ukraine
Gesichert hat sich die Ukrainerin diesen buchstäblich in letzter Minute des zweitägigen Wettbewerbs, bei dem insgesamt acht Aufgaben zu lösen waren. „Ungefähr 15 Minuten vor dem Ende habe ich bei der sehr unkonventionellen Aufgabe nach langem Experimentieren und Probieren plötzlich die Lösung gefunden. Das hat sich wie ein Comeback angefühlt, mit dem ich mir die Goldmedaille gesichert habe“, erklärt die 18-Jährige. Malanyak hat bereits zum dritten Mal teilgenommen. 2022 gewann sie für die Ukraine Bronze, 2023 für Österreich Silber. „Das macht für mich den Wettbewerb umso schöner. Denn ich kenne manche Teilnehmerinnen aus den Vorjahren. Dann ist die Wiedersehensfreude groß.“

Von Chmelnyzkyi nach Linz
Mit ihren Eltern und den beiden Brüdern musste Uliana Malanyak 2022 vor dem Krieg aus ihrer ukrainischen Heimatstadt Chmelnyzkyj fliehen. In Linz besuchte sie seither die englischsprachige Linz International School Auhof (LISA), an der sie auch das International Baccalaureate Diploma absolviert hat. In wenigen Tagen übersiedelt die angehende Informatikerin nach Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts, um am renommierten MIT (Massachusetts Institute of Technology) zu studieren.

Noch rechtzeitig vor Ihrer Abreise haben ihr OCG-Präsident Wilfried Seyruck und Sok-Kheng Taing, Mitgründerin des Software-Unternehmens Dynatrace, persönlich zur Goldmedaille gratuliert.

„Weibliche Talente viel zu oft unentdeckt“
„Noch immer ist die IT männerdominiert. Noch immer gelingt es uns zu selten, die vielen weiblichen Informatik-Talente zu entdecken und zu fördern“, erklärt Wilfried Seyruck, OCG-Präsident sowie Gründer und Geschäftsführer der Linzer Programmierfabrik. Deshalb sei die Bedeutung der EGOI für die Nachwuchsförderung kaum hoch genug einzuschätzen. Deren erklärtes Ziel ist es, Schülerinnen aus der ganzen Welt zu motivieren, eine Ausbildung und Karriere in Mathematik und Informatik zu verfolgen. „Ich hoffe, dass der Erfolg von Uliana Malanyak andere junge Frauen anspornt, die faszinierende Welt der Informatik für sich zu entdecken“, sagt Seyruck.

„Es braucht Vorbilder wie Uliana Malanyak“ 
„Aktuell fassen noch zu wenig Mädchen und junge Frauen in Österreich den Mut, eine Informatik-Ausbildung zu beginnen“, sagt Sok-Kheng Taing. „Deshalb braucht es ganz dringend Vorbilder wie Uliana Malanyak, die beweisen, dass Frauen technisch begabt sind und Freude an der Technik haben“, begründet die Mitgründerin von Dynatrace, warum Dynatrace neben den Firmen Stürzlinger und Walter das österreichische EGOI-Team als Sponsor unterstützt. Da Dynatrace Praktika zur Nachwuchsförderung anbietet, könnte es sein, dass Uliana Malanyak einmal ihre Semesterferien dazu nutzt, in Linz praktische Erfahrungen zu sammeln.

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