Poetischer Zammelsberg

Ewige Steine für große Sprachkünstler

Kärnten
11.08.2024 15:03

Bei einem Spaziergang am Zammelsberg kann man Dichtern begegnen. Zwei weiteren wird am Himmelfahrtstag ein Gedenkstein gesetzt.

Auf 1100 Meter Höhe steht die Kirche von Zammelsberg bei Weitensfeld über dem Gurktal. Unweit des Gotteshauses lockt der Dichterhain zu Steinen, die großen Literaten wie Goethe und Schiller, Fontane, Musil, Brecht, Lavant gewidmet sind. Der idyllische Kärntner Dichterweg erinnert an heimische Schriftsteller. Alljährlich am Mariä Himmelfahrtstag kommen Gedenksteine für weitere Sprachkünstler dazu.

„Då sprudeln die Liadlan außa“, erklärt Dieter Hölbling-Gauster den St. Veiter Kreis-Brunnen, der neben zahlreichen Gedenksteinen im Hain zum Verweilen einlädt. (Bild: Kogler Christina Natascha/Christina Natascha Kogler)
„Då sprudeln die Liadlan außa“, erklärt Dieter Hölbling-Gauster den St. Veiter Kreis-Brunnen, der neben zahlreichen Gedenksteinen im Hain zum Verweilen einlädt.

Beim heurigen, bereits 59. Zammelsberger Treffen wird ein Stein anlässlich des 100. Geburtstages des steirischen Arbeiter-Dichters Karl Skala enthüllt. Viele seiner Gedichte wurden vertont.

Flattner-Gedenkpreis

Autorinnen und Autoren können noch bis 1. Oktober unveröffentlichte Texte – Lyrik, Haikus, Prosa, Märchen... – zum Thema „heute – morgen“ einreichen. Die Dichtersteingemeinschaft vergibt den Herbert Flattner-Gedenkpreis, der an den 1933 in Klagenfurt geborenen Herbert Scheriau erinnert, der auf der Flatt bei Pisweg aufwuchs und unter diesem Künstlernamen Erzählungen und Gedichte verfasste. Einsendungen – maximal zwei Seiten, Schriftgröße 12, ein Text pro Autor – an: d.hoelbling @aon.at.

Auf dem Kärntner Dichterweg wird künftig ein Stein für Johannes Golznig stehen. Der in 1924 in Weitensfeld geborene und in Kalitsch bei Feldkirchen aufgewachsene Golznig wurde zunächst Seemann und ging schließlich als Stadtamtsdirektor von Feldkirchen in Pension. Er verfasste Gedichte, Kurzgeschichten, Sprechspiele.

Dichterhain am Zammelsberg: Großen Wortkünstlern werden hier Gedenksteine gesetzt. (Bild: Kreuzer Klaus/Kronen Zeitung)
Dichterhain am Zammelsberg: Großen Wortkünstlern werden hier Gedenksteine gesetzt.

Ein Fixpunkt beim Zammelsberger Treffen, das seit 39 Jahren Dieter Hölbling-Gauster, der Obmann der Dichtersteingemeinschaft Zammelsberg, organisiert, ist die Verleihung des Ehrenkruges. Dieser geht heuer an Herbert Valzacchi, der durch seine vier Kinder zum Schreiben kam: Er erfand für sie Geschichten, die er dann zu Papier brachte. Der Klagenfurter schreibt für Kinder und Erwachsene Prosa und Lyrik sowie Comedy-Kurzgeschichten. Als Obmann des Dichterkreises Klagenfurt organisiert der Elektrotechniker Schreibworkshops und Lesungen.

Dieter Hölbling-Gauster beim Dichterstein für Herbert Flattner, in dessen Namen ein Gedenkpreis vergeben wird. (Bild: Kogler Christina Natascha/Christina Natascha Kogler)
Dieter Hölbling-Gauster beim Dichterstein für Herbert Flattner, in dessen Namen ein Gedenkpreis vergeben wird.

Das 59. Zammelsberger Treffen beginnt am 15. August um 9 Uhr mit einem Gottesdienst, musikalisch gestaltet vom Veitschtål Xång. Ab 10 Uhr locken Lesungen, Büchertisch und Musik ins Gasthaus Stromberger. Um 14 Uhr wird auf dem Kärntner Dichterweg der Gedenkstein für Johannes Golznig enthüllt, um 14.30 Uhr im Dichterhain der Stein für Karl Skala, um 15 Uhr bekommt Herbert Valzacchi den Ehrenkrug verliehen. Danach beginnt das offene Singen mit Ilse Storfer-Schmied.

Höchstes Marienfest
Duftende Kräuter und schöne Wallfahrt zum großen Frauentag

Seit jeher wird Maria sehr verehrt, was in gut 30 Mariengedenk- und Marienfeiertagen zum Ausdruck kommt. Das höchste Marienfest feiert die Katholische Kirche am 15. August: das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel oder kürzer und volkstümlich: Mariä Himmelfahrt.

„Schöne Madonna“ aus etwa 1320 in der Dominikanerkirche in Friesach: Die Statue aus Sandstein ist 1,70 Meter groß, wiegt 700 Kilo und ist gut 700 Jahre alt. Sie gilt als eine der künstlerisch hochwertigsten Madonnen in Österreich und steht in der größten Kirche Kärntens. (Bild: Kogler Christina Natascha/Christina Natascha Kogler)
„Schöne Madonna“ aus etwa 1320 in der Dominikanerkirche in Friesach: Die Statue aus Sandstein ist 1,70 Meter groß, wiegt 700 Kilo und ist gut 700 Jahre alt. Sie gilt als eine der künstlerisch hochwertigsten Madonnen in Österreich und steht in der größten Kirche Kärntens.

Seit dem fünften Jahrhundert ist für den 15. August ein Marienfest bezeugt, der Tag der Gottesmutter Maria, an dem erst später Himmelfahrt gefeiert wurde. 1950 erklärte Papst Pius XII. die „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“ zum Dogma. Was seltsam und befremdlich klingt, soll auf die Ganzheitlichkeit des Menschen, der aus Leib und Seele besteht, hinweisen.

Leichter greifbar sind die Bräuche, die mit dem Fest einhergehen: In den Pfarren werden Kräutersträußchen gesegnet. Denn eine Legende erzählt, aus dem Grab Mariens sei im Augenblick ihrer Aufnahme in den Himmel ein herrlicher Duft von Blumen und Kräutern aufgestiegen.

Muttergottes am Hochaltar in Maria Wörth. (Bild: Neithan90)
Muttergottes am Hochaltar in Maria Wörth.

Ebenfalls eine lieb gewonnene Tradition zu Mariä Himmelfahrt in Kärnten ist die Schiffsprozession auf dem Wörthersee, die heuer ein Jubiläum begeht: Seit 70 Jahren fahren Pilger mit der 1954 aus dem portugiesischen Fátima geholten Marienstatue über den Wörthersee. An den Stationen in Krumpendorf, Pörtschach, Velden und Maria Wörth wird musiziert. „Krone“-Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger predigt auf der Pilgerfahrt.

Schutzmantelmadonna in der Pfarrkirche in Maria Gail. (Bild: Johann Jaritz CC BY-Sa 4.0)
Schutzmantelmadonna in der Pfarrkirche in Maria Gail.

Zur Fátima-Wallfahrt lädt das Dekanat Krappfeld-Görtschitztal am 13. August. Ab 18.30 Uhr geht es von der Abzweigung Lölling zur Kirche Maria Moos in Kirchberg bei Klein St. Paul. Ebenfalls am Dienstag führt eine Dekanatswallfahrt von Rosenbichl (18.30 Uhr) bei Pulst nach Maria Pulst.

Von Keutschach (8.30 Uhr) über Reifnitz zur Kirche St. Anna führt am 15. August eine Fußwallfahrt.

In Kliening im Lavanttal wird am 13. 8. (19 Uhr) Fátima-Messe gefeiert, Neupriester Michael Rossian spendet den Primizsegen.

Die Reihe „Musica Sacra“ bringt am Himmelfahrtstag im Dom zu Klagenfurt Schuberts Messe in Es. Darstellungen von zehn Hobbykünstlern sind bis Ende August in der Villacher Heiligengeist-Kirche zu sehen.

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