In drei Monaten soll sich entscheiden, ob das Salzburger Milliardenprojekt auch gebaut wird. Das Land sieht darin eine historische Chance. Für die Stadt, vor allem für die SPÖ, gibt es weiterhin zu viele Fragezeichen.
Es ist eine der größten Entscheidungen für die Mobilität in Salzburg: „Soll das Land Salzburg darauf hinwirken, dass im Interesse der Verkehrsentlastung die Verlängerung der Lokalbahn bis Hallein (S-Link) als Teil einer Mobilitätslösung, die auch Stiegl- und Messe-/Flughafenbahn vorsieht, umgesetzt wird?“. So lautet die Frage bei der Bürgerbefragung am 10. November , die die Stadt-Salzburger, Flachgauer und Tennengauer mit Ja oder Nein beantworten müssen.
Bei der Bürgerbefragung wird geklärt, ob die Salzburger Lokalbahn teils unterirdisch durch die Landeshauptstadt bis nach Hallein verlängert werden soll. Die Kosten dafür betragen je nach Variante für den S-Link 2,2 Milliarden Euro. Aber nicht nur. Es geht nämlich ums Gesamtkonzept inklusive Messe- und auch Stieglbahn – generell um eine Wende im Verkehr. „Kommt der S-Link nicht, wird es auch die anderen Projekte nicht geben“, so Landeschef Wilfried Haslauer. Er präsentierte mit den Vizes Marlene Svazek (FPÖ) und Stefan Schnöll (ÖVP) neben der Fragestellung auch die Informationskampagne. Ein sechsstelliger Euro-Betrag steht dafür zur Verfügung. Genaue Zahlen wollte die Regierung nicht präsentieren. Zahlen fehlen auch dem Bürgermeister der Stadt Salzburg, Bernhard Auinger (SPÖ). Er kritisiert vor allem, dass auch über Messebahn und Co. abgestimmt wird, ohne dass die Kosten dafür bekannt sind.
Dass auch bei der Befragung über Messe- und Stieglbahn abgestimmt wird, ist problematisch. Es gibt keine Kostenberechnungen oder Finanzierungszusagen.
Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ)
Weiterhin verhandelt er mit dem Land, wie die Kosten zum S-Link aufgeteilt werden. Da gibt es noch keine Einigung. „Mehr als 250 Millionen Euro für das Gesamtprojekt kann die Stadt nicht stemmen“, so Auinger. Haslauer beschwichtigt: „Geht die Befragung positiv aus, werden wir eine Lösung finden.“
Stadt informiert ihre Bürger zusätzlich selbst
Alle drei Landespolitiker sehen jetzt eine historische Chance, Salzburg weiter zu entwickeln – „ohne Parteipolitik, nur für die Salzburger“.
Denn Zuschlag der öffentlichen Ausschreibung für die Kampagne erhielt die Werbeagentur Reichl und Partner. Diese setzt in den ersten Plakaten vor allem auf das Thema Stau und die vielfältigen Möglichkeiten, falls das Projekt verwirklicht wird. Drei Monate bleibt der Agentur jetzt Zeit, die Salzburger positiv zu stimmen und sie auch ins Wahllokal zu bringen.
Von der Stadt Salzburg kommen wie angekündigt übrigens noch eigene Informationen für ihre Bürger.
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