Dies sei nämlich einerseits eine Kostenfrage, andererseits brauche jede Armee Funktionssoldaten, denn sie würden zu einem großen Teil eben "militärische Aufgaben" erfüllen, meinte Entacher gegenüber der Austria Presse Agentur.
"Alle fälschlicherweise in einem Topf"
Jährlich rücken zwischen 22.000 und 24.000 Grundwehrdiener beim Bundesheer ein. Tausende von ihnen werden u.a. als Wachsoldaten, Fahrer, Mechaniker und Köche eingesetzt. Viele Rekruten werden auch für Verwaltungstätigkeiten herangezogen - etwa in Kanzleien, in den Stellungsstraßen und als Nachschub- und Wirtschaftsgehilfen. Laut dem Generalstabschef würden alle diese Tätigkeiten in der Wehrpflicht-Debatte "fälschlicherweise in einen Topf geworfen" und als "Systemerhalter" bezeichnet.
So werde das Bundesheer etwa auf Kraftfahrer, Köche und Mechaniker nicht verzichten können, auch die Wachsoldaten würden nicht zur Gänze ersetzt werden können. Wichtiger sei vielmehr die Frage, wie man es vermeidet, dass diese Rekruten Leerläufe haben. Vor allem bei den Fahrern käme es immer wieder zu solchen Leerläufen, weil sie nicht acht Stunden am Tag fahren würden. Entsprechend ist Entacher der Meinung, dass es bei den Fahrern, die nicht für den Einsatz gebraucht werden, Einsparungspotenzial gibt.
"Wir werden alle Bereiche durchforsten"
Die größte Reduktion von Funktionssoldaten erwartet der Generalstabschef allerdings durch eine Verringerung der Einrückungstermine von elf auf vier oder fünf: "Das ist der stärkste Hebel." Man werde aber "alle Bereiche durchforsten" nach Möglichkeiten, Funktionssoldaten einzusparen. Würde man jedoch alle Tätigkeiten, von den Einsatzfunktionen abgesehen, durch zivile Kräfte ersetzen, bräuchte man 2.000 bis 3.000 zusätzliche Arbeitskräfte - und das sei "völlig illusorisch".
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