Landes-ÖVP blockt ab

Eine „rote“ Donauinsel für Korneuburg

Niederösterreich
14.08.2024 09:20

Ein grünes Naturrefugium statt Luxuswohnungen? Die Zukunft des historischen Werft-Areals – es sollte ja verbaut werden – in Korneuburg ist ein heißes Diskussionsthema.

Nach dem Schiffbruch des Immobilienentwicklungskonstruktes Signa fordert die SPÖ „endlich ein Ende der Spekulationen“ um das Werft-Areal in Korneuburg. Wie berichtet, sollte darauf ein Wohnprojekt verwirklicht werden. „Die Immobilienspekulation hier muss gestoppt werden, bevor es zu einer Umwidmung durch die Stadt kommt“, forderten gestern Vizebürgermeisterin Bernadette Haider-Wittmann und Landesrat Sven Hergovich (SPÖ) direkt auf dem Werft-Areal. Die Flächen, die derzeit noch der Signa gehören, sollen von Stadt und Land „freigekauft“ werden. „Wir müssen jetzt die Flächen sichern. Niederösterreich kann dadurch eine Donauinsel erhalten“, meinen sie.

Das Gelände am Festland der Werft soll – auch nach den Wünschen des SPÖ – langfristig bebaut werden und günstige Wohnungen bieten. Denkmalgeschützte Anlagen bleiben natürlich unangetastet.  (Bild: Molnar Attila)
Das Gelände am Festland der Werft soll – auch nach den Wünschen des SPÖ – langfristig bebaut werden und günstige Wohnungen bieten. Denkmalgeschützte Anlagen bleiben natürlich unangetastet. 

Hergovich warnt: „Sollten die Flächen auf der Werft-Halbinsel zu Bauland umgewidmet werden, ändert sich ihr Preis von 11 auf 44 Millionen Euro. Den Gewinn würde der Masseverwalter an Gläubiger weitergeben.“

Da sich die Stadt Korneuburg den Erwerb der Flächen alleine nicht leisten kann, schlägt Hergovich einen finanziellen „Rettungsring“ des Landes vor. Er will bei der nächsten Sitzung der Landesregierung einen Antrag auf Kostenbeteiligung des Landes einbringen. „Dann steht einer Donauinsel in Korneuburg nichts mehr im Wege“, sagt er. Für die Renaturierungsarbeiten wollen Hergovich und Haider-Wittmann die Landes-Organisation „Natur im Garten“ mit ins Boot holen.

Vizebürgermeisterin Haider-Witmann: „Das Areal, das nicht der Stadt gehört, hat schon mehrmals den Besitzer gewechselt. Nun haben wir die einmalige Chance, diese Grundstücke zu erwerben und das Heft selbst in die Hand zu nehmen.“ (Bild: Molnar Attila)
Vizebürgermeisterin Haider-Witmann: „Das Areal, das nicht der Stadt gehört, hat schon mehrmals den Besitzer gewechselt. Nun haben wir die einmalige Chance, diese Grundstücke zu erwerben und das Heft selbst in die Hand zu nehmen.“

Die (Landes-)Volkspartei scheint aber wenig gesprächsbereit. Landesgeschäftsführer Matthias Zauner: „Bestehende Verträge und Planungen können nicht einfach von einem auf den anderen Tag über den Haufen geworfen werden. Es wurde eine Vision, im Übrigen mit der SPÖ Korneuburg, erarbeitet. Zwar muss aufgrund der Signa-Insolvenz im Falle eines Verkaufs der Projektgesellschaft ein neuer Partner gefunden werden. Das ändert aber nichts daran, dass das erarbeitete Konzept für die Werft innovativ und modern ist. Es gibt also keinen Grund, dieses Projekt nur wegen eines unfinanzierbaren Fantasie-Vorschlags von Landesrat Hergovich ad acta zu legen.“

Haider-Wittmann kontert: „In dem Entwicklungspapier standen beispielsweise Infrastrukturmaßnahmen, die die Signa finanzieren wird. Das kommt jetzt ohnehin nicht zustande. Wir sehen das Freikaufen als einmalige Chance, die genutzt werden sollte.“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right