Steirer sind alarmiert

Krsko ist gefährlicher als ukrainisches AKW

Steiermark
14.08.2024 07:00

Brand im Kraftwerk Saporischschja (Ukraine), Fehlfunktion im Schweizer Meiler Beznau: Die Atomgefahr in Europa steigt. Wie ist die Steiermark auf einen GAU vorbereitet? Katastrophenschützer Harald Eitner kennt alle Pläne.

Keine guten Nachrichten kamen in den vergangenen Tagen aus europäischen Atom-Ländern: In der Ukraine stand der Kühlturm des Kraftwerks Saporischschja in Flammen, in der Schweiz wurde der Meiler Beznau nach einer Fehlfunktion automatisch abgeschaltet. In Österreich haben wir zum Glück keine Atomkraftwerke – aber was passiert, wenn anderswo etwas passiert?

In einem Kühlturm des AKW Saporischschja brach Feuer aus (li). Harald Eitner zeigt die Stahlen-Messstellen (u.). (Bild: Jauschowetz Christian/Christian Jauschowetz)
In einem Kühlturm des AKW Saporischschja brach Feuer aus (li). Harald Eitner zeigt die Stahlen-Messstellen (u.).

Harald Eitner, Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes Steiermark, hat alle Notfall-Pläne griffbereit in der Schublade: „Das österreichische Strahlenfrühwarnsystem verfügt über mehr als 300 Stationen, an denen automatisch und kontinuierlich die äußere Strahlung gemessen wird. Zusätzlich haben wir Luftmonitorstationen in grenznahen Regionen installiert. Zum Beispiel auch beim Atomkraftwerk Krško, damit wir nicht auf Informationen aus Slowenien warten müssen.“

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Die Slowenen versichern uns zwar immer wieder, dass das AKW Krško gut gewartet sei – aber es ist mehr als 40 Jahre alt.

Harald Eitner, Katastrophenschutz Graz

Die Werte werden laufend analysiert, und falls sie überschritten werden, Maßnahmen ergriffen: „Zunächst legt man den Fokus auf die Landwirtschaft, prüft Lebensmittel und ein mögliches Verbot, Tiere im Freien zu halten. Bei einer Kontaminierung muss die Milch weggeschüttet werden und es wird eine Stallpflicht verhängt“, erklärt Eitner.

Rostiger Stacheldraht soll das Uralt-AKW Krško vor Eindringlingen schützen. (Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)
Rostiger Stacheldraht soll das Uralt-AKW Krško vor Eindringlingen schützen.

Das Feuer in der Ukraine bereitet dem Experten weniger Sorge als Krško: „Wir messen keine erhöhten Strahlenwerte, haben auch von anderen Staaten keine entsprechenden Warnungen erhalten.“ Aufgrund seiner Bauart sei das AKW Saporischschja auch nicht mit Tschernobyl zu vergleichen, dennoch stellten Brennstäbe, die nach einem Störfall nicht gekühlt werden könnten, eine Gefahr dar.

Wesentlich bedenklicher sei aber der Weiterbetrieb von Krško, so Eitner: „Dieses Kraftwerk ist nicht weit von der Steiermark entfernt – und mehr als 40 Jahre alt!“

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