NEOS-Landeschefin Claudia Gamon präsentierte gemeinsam mit dem pinken Bildungssprecher Christoph Wiederkehr den „Chancenindex“. Dieser soll Schulen, die viele Problemfelder zu schultern haben, die entsprechende Unterstützung garantieren.
„Seit zehn Jahren machen die Zuständigen des ÖVP-Bildungsressorts leere Versprechungen“, klagt die NEOS-Landesvorsitzende Claudia Gamon. Ähnlich wie Vorarlbergs SPÖ-Chef Mario Leiter hofft auch sie darauf, einer künftigen Landesregierung anzugehören und verspricht: „Wir werden uns dafür einsetzen, dass jede Schule die Unterstützung bekommt, die sie für ihre individuellen Herausforderungen braucht.“
Konkret ins Auge gefasst hat sie 24 Brennpunktschulen – ein Begriff, den die zuständige Landesrätin Barbara Schöbi-Fink in einer der jüngsten Landtagssitzungen so gar nicht hören wollte. Sie spricht lieber von „Schulen mit besonderen Herausforderungen“. Mit Diskussionen um Begrifflichkeiten will sich Gamon aber gar nicht lange aufhalten. Für sie ist klar: „Wir müssen diese Schulen gezielt mit den notwendigen Ressourcen unterstützen und diese Schulstandorte, abgestimmt mit dem Bund, stärken.“
Zur Pressekonferenz am Mittwoch in Bregenz hatte Gamon mit dem Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr einen Mitstreiter in Sachen Bildung eingeladen. Der NEOS-Mandatar ist seit 2020 für die Ressorts Bildung, Jugend, Integration und Transparenz zuständig.
Gemeinsam präsentierten die Pinken einen „Chancenindex“ – also eine Schulfinanzierung, die Schulstandorten mit mehr Kindern aus bildungsfernen Schichten, mit nicht-deutscher Muttersprache oder sonstigem Förderbedarf zusätzliches Budget zur Verfügung stellt. „Dieses soll für innovative Projekte, Personal, Schulpsychologen und Sozialarbeiter eingesetzt werden“, erläuterte die Landesvorsitzende.
Ganz neu ist die Idee freilich nicht: Schon seit Jahren plädieren internationale Organisationen wie die OECD in ihren Handlungsempfehlungen für die Einführung einer bedarfsorientierten Schulfinanzierung in Österreich. Die Ressourcenzuteilung erfolgt dann nach klar nachvollziehbaren Kriterien (zum Beispiel nach der Schülerzahl, dem Bildungsniveau der Eltern oder der Zahl der Nicht-Muttersprachler).
„Wiener Bildungsversprechen“
Christoph Wiederkehr präsentierte das „Wiener Bildungsversprechen“, das allen Mädchen und Buben – unabhängig vom Einkommen der Eltern, von der Erstsprache oder dem Wohnsitz – beste Bildungschancen ermöglichen soll. „Jede freiwillig teilnehmende Schule kann selbst erarbeiten, welche Schwerpunkte mit den entsprechenden Ressourcen gesetzt werden“, erklärt Wiederkehr.
Bei der Umsetzung arbeiten Schulleitung, Lehrkräfte, Schüler und Eltern eng zusammen. „Das Bildungsversprechen stärkt Schulleitungen mit Vernetzungsangeboten, maßgeschneiderten Workshops und begleitendem Coaching.“ Das Angebot werde laufen evaluiert und würde unterm Strich für eine Entlastung der Pädagogen sorgen.
Mit Anliegen in Vorarlberg abgeblitzt
Geht es nach Claudia Gamon, würde das „Wiener Bildungsversprechen“ auch in Vorarlberg umgesetzt. „Nach diesem Vorbild könnte auch bei uns ein vergleichbares Schulentwicklungsprogramm umgesetzt werden. Die NEOS haben bereits einen Antrag mit diesen konkreten Forderungen im Landtag eingebracht, der aber abgelehnt wurde.“ Das werde sich allerdings, sollte sie nach der Landtagswahl Bildungsrätin werden, versprach Gamon.
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