Ärzteumfrage zeigt:

Bei Nebenjob-Verbot kein Dienst mehr im Spital

Wien
14.08.2024 15:30

Im Streit um die Teilzeit-Mediziner in Wien zeigt nun eine Umfrage: Kommt ein Privatordi-Verbot würden sieben von zehn Spitalsärzte die öffentlichen Kliniken verlassen und nicht mehr dort arbeiten.  

Ein paar Stunden Dienst im öffentlichen Spital, dann die restliche Zeit in der Privatordination Patienten betreuen. Diese Praxis will Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) abstellen – wir berichteten.

Gegen das „ganz (Vollzeit in der Klinik) oder gar nicht“ stemmt sich die Wiener Ärztekammer. Sie hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, die ganz in ihrem Sinne ausging: 71 Prozent der Befragten würden bei einem Nebenbeschäftigungsverbot das Krankenhaus verlassen. Und dann nur noch als Wahlarzt arbeiten.Teilgenommen haben 1727 Spitalsärzte, Befragungszeitraum: 17. bis 24. Juni.

Präsident der Wiener Ärztekammer: Joahnnes Steinhart (Bild: Gerhard Bartel)
Präsident der Wiener Ärztekammer: Joahnnes Steinhart

Kammerpräsident Johannes Steinhart sieht sich in seiner Kritik bestätigt: „Man wird in der Gesundheitspolitik niemals weiterkommen, wenn man gegen die Beschäftigten agiert. Eine Beschränkung des freien Arztberufes ist mit uns nicht zu machen.“

Hacker bleibt hingegen optimistisch: „Wir sind in dieser Frage in guten Gesprächen mit den Personalvertretern und in einem guten Austausch mit der ÖGK. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine tragfähige Lösung vor allem im Sinne der Wiener Bevölkerung und auch der Ärzte zuwege bringen.“

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