„Krone“ war live dabei

Rock statt Ruhestand: Seniorenband im „Time Warp“

Wien
15.08.2024 16:00

Wenn 70-Jährige sich zu Rocksongs die Seele aus dem Leib singen, ist das nur logisch, finden die Mitglieder der Werder Klub Band aus Wien. Die „Krone“ war vor Ort und hat sich das Spektakel aus der Nähe angeschaut.

Sie haben auch „Die Gitarre und das Meer“ von Freddy Quinn und andere Schlager in ihrem Repertoire von rund 200 Liedern. Aber die Post geht bei der „Werder Klub Band“ – und ihrer begeistert tanzenden Zuhörerschaft – ab, wenn sie den „Time Warp“ aus der Rocky Horror Show oder andere rockige Songs anstimmen. Logisch, denn alle hier kennen die Lieder, seit die vor fünf oder mehr Jahrzehnten geschrieben wurden. Am Podium und davor ist kaum jemand unter 70 Jahre alt.

Gegründet hat sich die neunköpfige Band vor zwei Jahren im städtischen Pensionistenklub „Im Werd“, und bis heute gilt: Nur Pensionisten dürfen in die Band. Mitarbeiter des Kuratoriums Wiener Pensionistenwohnhäuser werden zur Not auch akzeptiert.

Der größte Lohn für die Band ist, „wenn die Leute tanzen“.  (Bild: Zwefo)
Der größte Lohn für die Band ist, „wenn die Leute tanzen“. 

“Wir sind alle mit den Stones aufgewachsen“
Wenn man Bandleader Joschi (70) fragt, wie Rock’n’Roll und die Pension zusammenpassen, kommt er ins Grübeln: „Meine Mutter – das war für mich eine Pensionistin“. Die hatte Freude an Freddy Quinn, aber „heute ist das ja eine komplett andere Zeit. Wir sind alle mit den Stones und Creedence Clearwater Revival aufgewachsen und nicht mit dem Schneewalzer.“

Das Alter der Bandmitglieder hat zwar seine Tücken, etwa durch häufige Wechsel („Der eine hat eine Hüftoperation, den anderen wird es zu viel“) , aber auch seine Vorteile: Geprobt wird gut vorbereitet, und statt Band-interner Jugenddramen herrscht „liebevoll distanzierte“ Gelassenheit, Rücksichtnahme und Einsicht. Prince-Nummern etwa sind nur aus einem Grund tabu: „Es muss für uns singbar sein.“

Und doch sind die Werder eine Band wie viele andere in Wien: Die Wahl eines neuen Schlagzeugers beschäftigt sie gerade, und: „Was jede Band in Wien sucht, sind Auftritte.“ Außerdem wäre ein Proberaum abseits des Pensionistenklubs, wo man keine Tonanlage stehen lassen kann, „der Himmel auf Erden.“ Doch auch so komme man zurecht, meint Joschi: „Wir proben akustisch, im Kreis sitzend.“ Immerhin hätten so auch die Eagles Karriere gemacht.

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