Die nicht-öffentliche Sitzung im Loisianum im niederösterreichischen Langenlois hat begonnen: Hinter verschlossenen Türen stellt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) vor seinen Parteigenossen und dem stadtparteivorstand die Vertrauensfrage. Wie berichtet, gab der SPÖ-Politiker zu, in die Brucknerhaus-Affäre verwickelt zu sein.
Die Causa rund um die Entlassung des künstlerischen Geschäftsführers der LIVA und des Brucknerhaus-Intendanten Dietmar Kerschbaum ist bekanntlich um eine Facette reicher: Wie Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) bestätigte, habe er ihm im Vorfeld allgemeine Fragen zum Hearing weitergeleitet. Rückblickend bedauere er sein Verhalten, sagte er.
Die politische Aufregung in der Landeshauptstadt ist groß: Kurzerhand wurde eine für heute, morgen und Freitag geplante Sommerakademie der Linzer Stadt-SPÖ zu einer Krisensitzung umgewandelt. Zur Stunde beraten die Genossen im Seminarhotel Losianum in Langenlois über die politische Zukunft des Bürgermeisters.
Bürgermeister Klaus Luger wollte das Beste für Linz, was ihn zu einer Handlung verleitet hat, die er außerordentlich bereut.
Florian Koppler, Landesparteisekretär der SPÖ OÖ
Bild: Markus Wenzel
Ob er weitermacht oder geht? Luger stellt jedenfalls die Vertrauensfrage und möchte darüber abstimmen lassen. Innerhalb der SPÖ machen ihm die Genossen die Mauer und stellen sich vor ihn. SPÖ-Landesparteisekretär Florian Koppler meinte: „Wir sollten die Kirche im Dorf lassen: Bürgermeister Klaus Luger wollte das Beste für Linz, was ihn zu einer Handlung verleitet hat, die er außerordentlich bereut. Es ist schon klar, dass die Linzer Oppositionsparteien das maximal ausschlachten wollen, aber die Aufregung darüber ist überzogen. Bürgermeister Luger hat die Verantwortung übernommen und duckt sich nicht weg, sondern stellt sich heute einer ausführlichen Diskussion darüber in den Parteigremien.“ Koppler ist ebenfalls Mitglied in dem Linzer Gremium, weil er für seine Partei im Gemeinderat sitzt und eine Sektion leitet.
Einzig die Bundes-SPÖ schweigt zu der Affäre in Linz
Andreas Babler, der am 29. August, wie von der „Krone“ berichtet, seine Wahlkampftour in Linz startet, möchte sich aktuell nicht zu der Affäre äußern. Politische Beobachter wundert das nicht, immerhin ist Luger innerhalb der Partei ein Gegner der Politik des neuen SPÖ-Vorsitzenden. Luger kann also nicht erwarten, dass sich sein Traiskirchner Bürgermeister-Kollege Andreas Babler vor ihn stellt.
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