Fußballer Andreas Kuen suchte nach Athen eine neue Herausforderung – und fand sie in der zweitgrößten australischen Metropole. Der 29-jährige Linksfuß, der auch im Fokus der WSG Tirol stand, könnte (und will) sich dort auch für weitere Klubs der großen City-Football-Group empfehlen.
Noch fühlte er sich für eine Heimkehr nach Tirol zu jung, wollte noch Erfahrungen sammeln. Was Andreas Kuen nun am anderen Ende der Welt machen wird. In Melbourne, beim Club aus der großen wie weltweiten City-Gruppe (New York, Manchester, Girona, Palermo, etc.)!
„Krone“: Gratuliere, Andi, zu deinem neuen Zwei-Jahres-Vertrag.
Andreas Kuen: Danke. Das wird eine richtig spannende Angelegenheit. Ich hatte ja Angebote aus Griechenland, Georgien, Rumänien, selbst aus Aserbaidschan war etwas dabei – aber da hat mir nichts getaugt, bei den meisten hab ich gleich abgesagt. Als dann das Interesse aus Melbourne kam, es die ersten Gespräche gab, war mir schnell klar, dass ich das machen will.
Den Medizincheck hast du letzte Woche in Manchester absolviert . . .
Richtig. Wegen dem wollte ich nicht extra nach Australien fliegen müssen. Natürlich fragten sie wegen meiner Knie (drei Kreuzbandrisse) nach – das ist mehr als verständlich. Es ist aber alles okay.
Seit wann bist du in Melbourne?
Seit Samstag. Den Jetlag spüre ich schon noch ein wenig. Aber ich hab schon einiges gesehen: Das Stadtzentrum, das Stadion (Anm.: Rectangular Stadium/30.050 Zuschauer), natürlich auch das neue Trainingszentrum außerhalb von Melbourne, in Casey Fields, zu dem ich ungefähr 45 Minuten unterwegs bin. Ähnliches gibt es in Österreich nur in Salzburg!
Wie wurde City überhaupt auf dich aufmerksam?
Übers Internet! Sie suchten einen Achter bis Zehner, einen fürs offensive Mittelfeld, haben mich genau analysiert.
Wann wird die Saison in der A-League starten?
Am 19. Oktober. Also haben wir lange Zeit, um uns vorzubereiten. Was für mich auch gut ist – denn ich hatte nach dem Saisonende und Aus bei Atromitos Athen auch eine lange Pause. Aktuell ist es ja noch frisch (Anm.: auslaufender Winter) – aber ab Oktober werde ich mich dann auch an die australische Hitze gewöhnen können.
Apropos: Wie steht’s eigentlich mit deinen Englisch-Kenntnissen?
Sehr gut. Aber an den Slang muss ich mich gewöhnen, muss ich noch genau hinhören. Aber ich hab ja auch zwei deutschsprachige Kollegen im Team: Mathew Leckie, der zehn Saisonen in Deutschland (u. a. Hertha und Ingolstadt) spielte; und James Jeggo, der insgesamt viereinhalb Jahre bei Austria Wien und Sturm engagiert war.
Die WSG Tirol bemühte sich intensiv um dich.
Stimmt. Das waren sehr ehrliche, offene und gute Gespräche. Aber ich wollte mit meinen 29 Jahren noch Erfahrungen sammeln, wollte unbedingt im Ausland bleiben. Also: Die Entscheidung war keine gegen Wattens! Und wer weiß: Das kann in Zukunft immer noch was werden.
Wirst du alleine in der zweitgrößten Metropole von „Down Under“ sein?
Aktuell ist meine Freundin Lea hier. Aber prinzipiell wird sie in Tirol sein, hin und wieder für einen Monat rüber kommen – die Anreise ist ja nicht die kürzeste. Zumindest ist dies für das erste Jahr so angedacht.
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