Der Linzer Stadtchef nahm die Frage nach seiner politischen Zukunft selbst in die Hand: In Niederösterreich stellte der Chef der oberösterreichischen Landeshauptstadt dem Vorstand der Linzer die SPÖ Vertrauensfrage. Dieses wurde ihm einstimmig ausgesprochen, Luger bleibt also Bürgermeister.
Der Vorstand der Linzer SPÖ tagte mehrere Stunden lang: Parteivorsitzender Klaus Luger und das Präsidium der Partei luden am Mittwoch ins Spa- und Wellness-Hotel Loisium nach Langenlois, um über die Themen für die Zukunft zu sprechen. Geworden ist es allerdings eine Debatte um die politische Zukunft von Bürgermeister Klaus Luger. Der SPÖ-Politiker hatte öffentlich zugegeben, sich in den Bewerbungsprozess der Intendanz des Linzer Brucknerhauses eingemischt zu haben - die „Krone“ berichtete darüber.
ÖVP und weitere Fraktionen wollten Lugers Rücktritt
Linzer Parteien wie die ÖVP verlangten offen den Rücktritt Lugers, der der Stadt seit 2013 vorsteht. Warum, erklärt der schwarze Vizebürgermeister Martin Hajart: „Luger hat die Linzerinnen und Linzer über Monate belogen und sich in der Brucknerhaus-Affäre als der große Aufklärer präsentiert, der sich selbst nichts zu Schulden hat kommen lassen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall, weil er es selbst war, der Kerschbaum die Fragen fürs Hearing übermittelt hat.“
Kritik und Rücktrittsaufforderungen kamen auch von den anderen Parteien im Linzer Stadtparlament. Unisono heißt es: „Luger muss jetzt selbst wissen, was zu tun ist.“
Ab 17 Uhr stimmte die Partei über den Chef ab
Der Bürgermeister nahm am Mittwoch die Frage über seine politische Zukunft selbst in die Hand. Bei dem Treffen in Niederösterreich, das unter dem Titel Sommerakademie läuft, stellte er die Vertrauensfrage. Um 14 Uhr begann die Sitzung in dem feinen Seminarhotel, man sperrte sich ein. „Luger geht wirklich sehr offen und ausführlich mit allen Fragen um“, erfuhr die „Krone“ am Nachmittag per SMS aus der Sitzung.
Linzer SPÖ steht geschlossen hinter Bürgermeister Klaus Luger
Um 17.42 bestätigte dann SPÖ-Bezirksgeschäftsführerin Beate Gotthartsleitner: Luger bleibt im Amt, ihm wurde vom Parteivorstand einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. SPÖ-Fraktionsvorsitzender Stefan Giegler sagt: „Dieses Ergebnis zeigt klar, dass die Führungskräfte der Linzer SPÖ geschlossen hinter Bürgermeister Klaus Luger stehen. Er hat einen Fehler gemacht, da gibt es nichts schönzureden, doch wenn man berücksichtigt, dass Luger als Stadtoberhaupt wesentliche Probleme wie den SWAP löste, neue Akzente für eine klimaneutrale Industrie setzte, die Stadieninfrastruktur modernisierte und jahrzehntelang offene Verträge wie jene für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs abschloss, ist diese Zustimmung auch eine Wertschätzung für eine Gesamtbewertung des Engagements des Bürgermeisters.“
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