Nationalratswahl

Es wird bunt im Land: Plakatwelle rollt an

Nationalratswahl
24.08.2024 17:12

Sie sind bei vielen Menschen unbeliebt, aber sie gehören im Wahlkampf einfach dazu: Die Wahlplakate. Die meisten Parteien habe ihre erste Plakatwelle schon fertig und rollen sie dieser Tag aus. Es wird bunt in den kommenden Wochen, so viel lässt sich jetzt schon. Die „Krone“ hat alle Sujets auf einen Blick.

Bringen Plakate heutzutage überhaupt noch etwas? „Sie dienen als Verstärker“, sagt Meinungsforscher Peter Hajek. Niemand ändert wegen eines Plakates seine Meinung oder Wahlentscheidung, aber sie verstärken die Botschaft, und die sei das Entscheidende bei Wahlplakaten. Es brauche eine knackige Ansage. „Hier ist die FPÖ – unabhängig von den Inhalten – meistens sehr gut. Sie hat klare, pointierte Botschaften.“

Sind Plakate verzichtbar? „Wenn alle darauf verzichten, Ja. Es gibt Gemeinden, in denen sich die Parteien darauf einigen, auf Wahlplakate zu verzichten. Die kosten schließlich sehr viel. Aber es müssen alle mitmachen.“

Das „Herzstück“ der SPÖ-Kampagne ist der Slogan „Mit Herz und Hirn“. (Bild: SPÖ)
Das „Herzstück“ der SPÖ-Kampagne ist der Slogan „Mit Herz und Hirn“.
„Für ein besseres Österreich“ ist laut Hajek No-Na und damit kein guter Spruch (Bild: SPÖ)
„Für ein besseres Österreich“ ist laut Hajek No-Na und damit kein guter Spruch
Bei der SPÖ stehen wie gewohnt Sozialthemen im Mittelpunkt (Bild: SPÖ)
Bei der SPÖ stehen wie gewohnt Sozialthemen im Mittelpunkt

Die meisten Parteien rücken naturgemäß den Spitzenkandidaten in den Mittelpunkt ihrer Kampagne. Thematisch decken sie ihre Klassiker ab. Sie SPÖ setzt stark auf soziale Themen. Plakat-Slogans wie „für ein besseres Österreich“ sind laut Hajek allerdings No-Na und damit nicht besonders gelungen.

Die FPÖ setzt gewohnt auf provokative Sprüche. (Bild: FPÖ/Ruttinger)
Die FPÖ setzt gewohnt auf provokative Sprüche.
Generalsekretär Michael Schnedlitz verspricht „5 gute Jahre“ (Bild: FPÖ/Ruttinger)
Generalsekretär Michael Schnedlitz verspricht „5 gute Jahre“

Die FPÖ inszeniert in ihrer Kampagne Parteichef Herbert Kickl als Kanzler und wirbt für „fünf gute Jahre“. Es sei nun die Zeit gekommen, dass die Österreicher die Weichen neu stellen, sagte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz bei der Präsentation der ersten Plakatwelle.

Die ÖVP sieht sich als Partei der Mitte.  (Bild: ÖVP)
Die ÖVP sieht sich als Partei der Mitte. 

Die ÖVP hat erst ein Plakat veröffentlicht. Sie definiert sich darin als Partei der Mitte. Bei der Volkspartei geht es um alles. Sie wird alles daransetzen, um den Kanzler-Sessel zu halten. Die Umfragen sehen seit Monaten stabil die FPÖ auf Platz eins, aber die Europa-Wahl, bei der die ÖVP der FPÖ sehr nahekam, gibt den Bürgerlichen Hoffnung.

Die Plakate der Grünen sind an frühere Kampagnen angelehnt. (Bild: Grüne)
Die Plakate der Grünen sind an frühere Kampagnen angelehnt.
Klima- und Umweltschutz ist das As der Ökos (Bild: Grüne)
Klima- und Umweltschutz ist das As der Ökos
Zukunftsorientiert und optimistisch wollen die Grünen wahrgenommen werden (Bild: Grüne)
Zukunftsorientiert und optimistisch wollen die Grünen wahrgenommen werden

Die Grünen legen die Schwerpunkte in ihrem Programm für die Nationalratswahl unter dem Kampagnen-Motto „Wähl, als gäb‘s ein Morgen“ auf Bodenschutz, grünen Strom und eine Kindergrundsicherung. Es handle sich um einen „Zukunftsplan für Österreich“ für die nächsten Jahre, erklärte der Grüne Spitzenkandidat und Vizekanzler Werner Kogler bei der Präsentation. Wahlziel sei es, bei den nächsten Regierungsverhandlungen eine Rolle zu spielen, unterstrich Kogler.

Auch die Neos setzten auf Kernkompetenzen wie Reformwille. (Bild: Neos)
Auch die Neos setzten auf Kernkompetenzen wie Reformwille.
Das zweite Hauptthema der Liberalen ist Entlastung (Bild: Neos)
Das zweite Hauptthema der Liberalen ist Entlastung
Parteichef Meinl-Reisinger steht im Mittelpunkt der Sujets (Bild: Neos)
Parteichef Meinl-Reisinger steht im Mittelpunkt der Sujets

Die Neos haben als erste offiziell den Wahlkampf eröffnet. Optimismus war das Motto des Wahlfestes in der Wiener Strandbar Herrmann. Das klare Ziel der Pinken ist die Regierungsbeteiligung. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger gab sich überzeugt, dies zu erreichen und Österreich damit verändern zu können. „Es ist ein Job, den vielleicht nur eine Frau machen kann.“

„Bitte fladert ihn nicht“ – Marco Pogo bittet, die Ständer stehen zu lassen. (Bild: REUTERS/Lisa Leutner)
„Bitte fladert ihn nicht“ – Marco Pogo bittet, die Ständer stehen zu lassen.
Die Bierpartei will nicht das ganze Land mit Plakaten „zupflastern“ (Bild: REUTERS/LISA LEUTNER)
Die Bierpartei will nicht das ganze Land mit Plakaten „zupflastern“
Kleinparteien wie die KPÖ haben wenig Geld für Plakate (Bild: KPÖ)
Kleinparteien wie die KPÖ haben wenig Geld für Plakate

„Bei uns geht es jetzt so richtig los“ – Mit diesen Worten präsentierte Parteichef Dominik Wlazny am Freitag in Wien die erste Plakatwelle der Bierpartei. Wobei die Welle vergleichsweise klein über Österreich schwappt: Insgesamt werden neun Dreiecksständer im gesamten Bundesgebiet aufgestellt. Jedes Bundesland erhält einen eigenen.

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