Sie sind bei vielen Menschen unbeliebt, aber sie gehören im Wahlkampf einfach dazu: Die Wahlplakate. Die meisten Parteien habe ihre erste Plakatwelle schon fertig und rollen sie dieser Tag aus. Es wird bunt in den kommenden Wochen, so viel lässt sich jetzt schon. Die „Krone“ hat alle Sujets auf einen Blick.
Bringen Plakate heutzutage überhaupt noch etwas? „Sie dienen als Verstärker“, sagt Meinungsforscher Peter Hajek. Niemand ändert wegen eines Plakates seine Meinung oder Wahlentscheidung, aber sie verstärken die Botschaft, und die sei das Entscheidende bei Wahlplakaten. Es brauche eine knackige Ansage. „Hier ist die FPÖ – unabhängig von den Inhalten – meistens sehr gut. Sie hat klare, pointierte Botschaften.“
Sind Plakate verzichtbar? „Wenn alle darauf verzichten, Ja. Es gibt Gemeinden, in denen sich die Parteien darauf einigen, auf Wahlplakate zu verzichten. Die kosten schließlich sehr viel. Aber es müssen alle mitmachen.“
Die meisten Parteien rücken naturgemäß den Spitzenkandidaten in den Mittelpunkt ihrer Kampagne. Thematisch decken sie ihre Klassiker ab. Sie SPÖ setzt stark auf soziale Themen. Plakat-Slogans wie „für ein besseres Österreich“ sind laut Hajek allerdings No-Na und damit nicht besonders gelungen.
Die FPÖ inszeniert in ihrer Kampagne Parteichef Herbert Kickl als Kanzler und wirbt für „fünf gute Jahre“. Es sei nun die Zeit gekommen, dass die Österreicher die Weichen neu stellen, sagte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz bei der Präsentation der ersten Plakatwelle.
Die ÖVP hat erst ein Plakat veröffentlicht. Sie definiert sich darin als Partei der Mitte. Bei der Volkspartei geht es um alles. Sie wird alles daransetzen, um den Kanzler-Sessel zu halten. Die Umfragen sehen seit Monaten stabil die FPÖ auf Platz eins, aber die Europa-Wahl, bei der die ÖVP der FPÖ sehr nahekam, gibt den Bürgerlichen Hoffnung.
Die Grünen legen die Schwerpunkte in ihrem Programm für die Nationalratswahl unter dem Kampagnen-Motto „Wähl, als gäb‘s ein Morgen“ auf Bodenschutz, grünen Strom und eine Kindergrundsicherung. Es handle sich um einen „Zukunftsplan für Österreich“ für die nächsten Jahre, erklärte der Grüne Spitzenkandidat und Vizekanzler Werner Kogler bei der Präsentation. Wahlziel sei es, bei den nächsten Regierungsverhandlungen eine Rolle zu spielen, unterstrich Kogler.
Die Neos haben als erste offiziell den Wahlkampf eröffnet. Optimismus war das Motto des Wahlfestes in der Wiener Strandbar Herrmann. Das klare Ziel der Pinken ist die Regierungsbeteiligung. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger gab sich überzeugt, dies zu erreichen und Österreich damit verändern zu können. „Es ist ein Job, den vielleicht nur eine Frau machen kann.“
„Bei uns geht es jetzt so richtig los“ – Mit diesen Worten präsentierte Parteichef Dominik Wlazny am Freitag in Wien die erste Plakatwelle der Bierpartei. Wobei die Welle vergleichsweise klein über Österreich schwappt: Insgesamt werden neun Dreiecksständer im gesamten Bundesgebiet aufgestellt. Jedes Bundesland erhält einen eigenen.
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