Endlich gibt‘s Lösung

Fohnsdorf: Aus Schulklasse wird jetzt Ärztezentrum

Die ärztliche Versorgung in Fohnsdorf wird deutlich verbessert.

(Bild: bongkarn - stock.adobe.com / KroneMED)

Die ärztliche Versorgung in Fohnsdorf bereitete große Sorgen: Nur zwei von fünf Hausarzt-Stellen sind besetzt, viele Ausschreibungen blieben erfolglos. Nun erhält der Ort ein vollwertiges Gesundheitszentrum – mit kräftiger Unterstützung aus Graz.

Die Barmherzigen Brüder Graz betreiben im nicht weit entfernten Zeltweg bereits ein gynäkologisches Ambulatorium und planen die Eröffnung eines Kinder-Primärversorgungszentrums – es wäre das erste dieser Art in der Steiermark. Nun wird das Engagement in der Region weiter verstärkt.

Und zwar in Fohnsdorf, wo man seit Mitte Juli bereits ein kleines Gesundheitszentrum betreibt, geleitet wird das Team aus Allgemeinmedizinern und Pflegepersonen von Manuela Ehrenhöfe,. Es hat aktuell montags und mittwochs geöffnet (8 bis 13 Uhr), ab September kommt auch der Freitag dazu.

Großer Auflauf bei der Präsentation der Pläne in Fohnsdorf.

(Bild: Gemeinde Fohnsdorf)

Umbau kostet 750.000 Euro
2025 will man dann in den Vollbetrieb gehen. Dafür werden Räume im Nordtrakt der Fohnsdorfer Mittelschule umgebaut. Auf rund 400 Quadratmetern sind drei Ordinationsräume geplant. Neben einem Empfangsbereich mit Anmeldebereich und Backoffice werden weitere Räumlichkeiten für Physiotherapie, Infusionen, Labor, Harnlabor, Umkleiden, Sozialräumlichkeiten und WC-Anlagen entstehen. Kosten: 750.000 Euro.

Gesundheitszentren

In einer Primärversorgungseinheit (PVE) – in der Steiermark „Gesundheitszentrum“ genannt - arbeiten mehrere Allgemeinmediziner sowie verschiedene Gesundheits- und Sozialberufe eng im Team zusammen. PVE haben einen Kassenvertrag mit allen gesetzlichen Krankenversicherungen. Die Öffnungszeiten sind in der Regel weitaus großzügiger als bei einzelnen Hausärzten.

Ab 2025 an fünf Tagen pro Woche geöffnet
Die Arbeiten sollen im Herbst beginnen und im Frühjahr abgeschlossen sein. Dann hat das vollwertige Primärversorgungszentrum fünf Tage pro Woche geöffnet. Neben der hausärztlichen Versorgung und der Betreuung und Beratung durch diplomierte Pflegekräfte soll es vor Ort auch therapeutische Leistungen und weitere Gesundheitsangebote geben.

Von einem „besonders großen Schritt im Gesundheitswesen“ sprach der neue Bürgermeister Helmut Tscharre (SPÖ) bei der Präsentation der Pläne. Er konnte dabei viele hochrangige Gäste begrüßen, darunter Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ), Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), den ÖGK-Vorsitzenden Josef Harb und Oliver Szmej, Krankenhausvorstand der Barmherzigen Brüder.

Weitere Gesundheitszentren geplant
Derzeit gibt es 14 steirische Gesundheitszentren (so werden in der Steiermark Bundesland Primärversorgungszentren genannt). Fohnsdorf wäre der 15. Standort. Das hohe Ziel lag einst bei 30 Zentren bis zum Jahr 2025. Für zahlreiche Standorte (etwa Neumarkt-Scheifling, Pöllau, Hart bei Graz) gibt es schon grünes Licht, sie sind aber noch nicht eröffnet.