3942 Tage im Amt

Was nach Rücktritt von Bürgermeister Luger bleibt

Oberösterreich
23.08.2024 20:00

3942 Tage politisches Wirken: von Brücken über Öffis und Stadien bis hin zu Swap, Akten- und LIVA-Affäre. Die „Krone“ mit einem Blick zurück, was der zurückgetretene Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ)  in knapp elf Jahren im Amt alles erlebt hat.

Zehn Jahre, neun Monate und etwas mehr als zwei Wochen – in Tagen: 3942. So lange bekleidete Klaus Luger das Bürgermeisteramt in Linz. Sein Vorgänger Franz Dobusch, war fast auf den Tag genau 15 Jahre länger im Amt. Auch wenn für Luger diese lange Zeit nicht nur aufgrund seines Alters nie erstrebenswert war, hatte er seinen Abgang erst für 2027 geplant. Doch nun ist das, was einst im Kommunistischen Studentenverband seinen Anfang nahm, abrupt vorüber

Erstmals 1990 in Erscheinung
Erstmals richtig in Erscheinung trat Luger 1990, als er den Vorsitz der SPÖ-Sektion Karlhof in Urfahr übernahm. Ab 1992 war er dann Bezirksgeschäftsführer der Linzer SPÖ, ehe er 2003 als Planungsstadtrat in die Stadtregierung einzog. 2009 wurde er Vizebürgermeister mit den Agenden Soziales, Integration und Verkehr. Nachdem Franz Dobusch im Oktober 2013 seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, war Luger der designierte Nachfolger. Seine offizielle Wahl fand am 7. November 2013 – einen Tag vor seinem 53. Geburtstag – statt. Es brauchte drei Wahlgänge, ehe der studierte Sozialwissenschafter und Historiker Stadtchef wurde.

Mit den Landesparteichefs war Luger nicht immer im besten Einvernehmen – mit Michael Lindner schon, hier beim heurigen Maiaufmarsch (Bild: Dostal Harald)
Mit den Landesparteichefs war Luger nicht immer im besten Einvernehmen – mit Michael Lindner schon, hier beim heurigen Maiaufmarsch
Beim Wiederwahlerfolg 2021 im Alten Rathaus (Bild: Einöder Horst)
Beim Wiederwahlerfolg 2021 im Alten Rathaus
Luger und Vize Hein mit Eisenbahnbrücken-Modell (Bild: Harald Dostal)
Luger und Vize Hein mit Eisenbahnbrücken-Modell
Sommer 2015: Luger beim Spatenstich zum Westring (Bild: Dostal Harald)
Sommer 2015: Luger beim Spatenstich zum Westring
Erster Neujahrsempfang inkl. Sauschädelanschnitt (Bild: Chris Koller)
Erster Neujahrsempfang inkl. Sauschädelanschnitt

Swap und Linzer Aktenaffäre
Mit im Gepäck seit Tag eins: Swap 4175. Sein „Damoklesschwert“, wie Luger den langjährigen Rechtsstreit zwischen der Stadt und der Bawag oftmals bezeichnete. Erst im Jänner diesen Jahres wurde die letzte Vergleichsrate überwiesen. Am Ende kostete der Deal die Stadt rund 45 Millionen Euro – zwischenzeitlich stand fast eine halbe Milliarde auf dem Spiel. Neben dem Swap hielt lange Zeit auch die Linzer Aktenaffäre Luger in Atem, ehe die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in dem Skandal um Hunderte liegen gebliebene Akten im Magistrat die Verfahren gegen alle Beschuldigten – darunter auch Luger selbst – einstellte.

Bald vier Donauquerungen
Aber der 63-Jährige war auch im wahrsten Sinne Brückenbauer. Wenn auch das Geplänkel um die alte Eisenbahnbrücke, die schließlich 2015 per Volksentscheid eliminiert wurde, genauso in Erinnerung bleiben wird, wie Bauverzögerungen und Mehrkosten für die Neue Eisenbahnbrücke (verursacht durch einen Planungsfehler des Architekten), verfügt Linz mit der Westring-Hängebrücke bald über vier Donauquerungen.

Positiv auch, dass zwar nichts aus der lang diskutierten zweiten Schienenachse wurde, aber zuletzt die Regional-Stadtbahn und neue Busverbindungen auf den Weg gebracht wurden. Den Ruf als Staustadt konnte allerdings auch Luger nicht abschütteln, wenngleich er immer meinte, dass es dafür eben eine Stadtseilbahn bräuchte. Die ein Neuer realisieren müsste – nicht mit einem Swap, dafür mit der LIVA-Affäre im Gepäck

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