Purkersdorfer Open Air

Kult-Event: 20 Jahre und noch kein bisschen leise

Niederösterreich
25.08.2024 17:27

Das Purkersdorfer Open Air feiert am 31. August seine große Jubiläums- show: Für die „Krone“ blickte Mastermind Niki Neunteufel nun zurück auf schönsten Anekdoten aus zwei Jahrzehnten.

Die Geschichte des Purkersdorfer Open Airs dauert eigentlich schon länger als 20 Jahre. 1989 kam Niki Neunteufel als „sehr junger Mann“, wie er selbst sagt, von einer langen Auslandsreise in den USA und Australien zurück in den Wienerwald. „Das Purkersdorf meiner Kindheit war kein schöner Ort. Die Bundesstraße ging direkt durchs Zentrum, der Fleischhauer hat jeden Freitag für alle gut hörbar Schweine geschlachtet“, erinnert sich Neunteufel.

Straßenkünstler von der Kärtnerstraße
Umso überraschter war er, als der Hauptplatz plötzlich eine Fußgängerzone war. „Das war dann sehr viel ruhiger, nur kamen deutlich weniger Menschen in den Ortskern“, fasste der Wirt schnell den Entschluss, denselben zu beleben. Anfangs holte er Straßenkünstler von der Wiener Kärntner Straße nach Purkersdorf.

Der Niki mit Austria 3 im „Jahre Schnee“ ... (Bild: Andi Novotny)
Der Niki mit Austria 3 im „Jahre Schnee“ ...

Alles noch sehr simpel mit einer kleinen Holzbühne – aber schon damals mit viel Herzblut. Das fiel auch den Austropop-Stars Wolfgang Ambros und Wilfried auf. „Sie besuchten uns während der Konzerte im Wirtshaus meiner Eltern, und bald unterstützten sie uns mit Rat und Tat.“ So kam es dann im September 1989 zum ersten größeren Konzert in Purkersdorf: Wolfgang Ambros gab an einem Samstagvormittag bei freiem Eintritt ein Heimspiel im Wienerwald vor rund 1000 Zuschauern – für damalige Verhältnisse einfach unglaublich!

... und heuer mit den „Italo“-Rockern von Edmund, die eigentlich auch aus dem Wienerwald kommen. (Bild: Judt Reinhard)
... und heuer mit den „Italo“-Rockern von Edmund, die eigentlich auch aus dem Wienerwald kommen.

„Alte Idee“ wurde wiederbelebt
Im darauffolgenden Jahr gab Wilfried dann ein großes „Ziwui Ziwui“ zu seinem 40. Geburtstag, bei dem auch Wolferl Ambros natürlich mit von der Partie war. Zur selben Zeit übernahm Neunteufel das Wirtshaus seiner Eltern – das „Nikodemus“ war geboren. Es gilt als Szenetreff und Geburtshaus des Austropop, selbst Queen feierten hier. Doch es sollte bis zum Jahr 2002 dauern, bis aus den Konzerten auf dem Hauptplatz etwas „Größeres“ werden sollte. „Damals kam Bürgermeister Karl Schlögl mit dem Vorschlag auf mich zu, die Idee von 1989 wiederzubeleben“, so Neunteufel. Für den von Anfang an klar war: Die Konzerte unter freiem Himmel müssen auch bei freiem Eintritt stattfinden.

Hier kocht der Wirt: Neunteufel ist sich bei Organisation und Umsetzung um keine Arbeit zu schade. (Bild: Starpix/ Alexander TUMA)
Hier kocht der Wirt: Neunteufel ist sich bei Organisation und Umsetzung um keine Arbeit zu schade.

Es kam zum Deal, der heute noch gilt: Die Stadt tritt als Veranstalter auf, kümmert sich um Finanzierung, Sponsoring und Genehmigungen. Doch die Auswahl der Künstler und die Organisation des Events blieb bei Niki Neunteufel. Ein Glücksgriff, wie sich bald herausstellte! Im ersten Jahr kam die Spider Murphy Gang, es folgten Georg Danzer, die EAV oder Kurt Ostbahn. Wolfgang Ambros ist Dauergast, brachte nicht nur Rainhard Fendrich sondern eine damals blutjunge Christina Stürmer mit auf die Bühne.

Mit der Rettung auf die Bühne
„Der Wolferl ist ein echter Freund“, erinnert sich Neunteufel an eine besondere Episode. Kurz vor Nikis Geburtstag verletzte sich Ambros bei einem Feuerunfall in seinem Garten schwer. In Absprache mit seinen Ärzten durfte er für das Geburtstagskonzert das Spital verlassen, trat bei strömendem Regen auf – und wurde danach wieder mit der Rettung ins Wiener AKH gebracht.

Jubiläumskonzert am 31. August
Anekdoten wie diese gibt es viele – über die Auftritte von Kool and the Gang, Earth Wind and Fire oder Chris Norman, aber auch STS, Peter Kraus, Andy Lee Lang und DJ Ötzi, Suzie Quatro und José Feliciano, Bonnie Tyler, Al Bano und wie sie alle heißen. Niki Neunteufel kennt sie alle. Und sie alle kennen – und schätzen! – ihn. Zum großen Jubiläumskonzert stehen in einer Woche die Purkersdorf All Stars auf der Bühne, gefolgt von Wir 4. Und es wäre kein Austropop-Feuerwerk, würde sich nicht auch „Godfather“ Wolfgang Ambros einmal mehr die Ehre geben . . .

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