Kaum zu glauben: Ein früherer Feuerwehrmann (31) ist der Einbrecher und Brandstifter in der Feuerwache von Münster in Tirol von vergangenem Freitag. Der in Hall festgenommene Mann ging besonders dreist vor.
Am Freitag gegen 5 Uhr mussten die Florianijünger der Unterländer Gemeinde zu einem Brand in den eigenen vier Wänden ausrücken. Ein Unbekannter war ins Gerätehaus eingebrochen, hatte Bargeld gestohlen und einen Brand gelegt.
Lange konnte er sich über seine Beute aber nicht freuen. Denn schon am Samstagabend klickten in Hall die Handschellen für den 31-jährigen Einheimischen. Der legte ein Geständnis ab und sitzt nun in der Justizanstalt Innsbruck.
Verdächtiger hatte Streit mit Partnerin
Die Vorgeschichte der Tat ist außergewöhnlich. „Der Mann hatte Streit mit seiner Partnerin und ist dann mit einem Firmenauto nach Münster gefahren“, schildert Richard Hotter, Kommandant der Polizeiinspektion Kramsach. Dort habe er sich entschlossen, ins Feuerwehrgebäude einzudringen.
Von 2005 bis 2017 war er Mitglied unserer Feuerwehr – angefangen bei der Jugendfeuerwehr. Dann ist er weggezogen. Und jetzt brennt er die eigene Bude ab – was will man da noch sagen?
Marco Ludl, Kommandant Feuerwehr Münster
„Motiv gab er keines an, er behauptete auch, die Tür sei nicht versperrt gewesen“, erzählt Hotter. Die Polizei geht freilich davon aus, dass er gewaltsam ins Gebäude gelangte.
Darin kannte er sich bestens aus, denn der Täter war jahrelang selbst Mitglied der Feuerwehr Münster. „Mit einem Brecheisen löste er den Tresor von der Wand und brachte ihn zum Auto. Dann ging er noch einmal zurück und legte im Kommandoraum Feuer, um die Spuren zu verwischen“, so der Polizeichef. Dazu zündete der Feuerteufel Baumwollhandschuhe an.
Der Mann hatte Streit mit seiner Partnerin und ist dann mit einem Firmenauto nach Münster gefahren.
Richard Hotter, Kommandant Polizei Kramsach
Tresor und Brecheisen in Inn geworfen
In der Folge fuhr er nach Hall und warf den – inzwischen ausgeräumten – Tresor und das Brecheisen in den Inn. Aus einem schönen Wochenende wurde für den Langfinger aber nichts. Denn am Samstag um 18.10 Uhr nahm ihn die Polizei im Garten seiner Wohnung in Hall fest.
Im Firmenauto fand man eine Kellnergeldtasche der Feuerwehr. Von der Beute – Tausende Euros – war allerdings nur ein dreistelliger Eurobetrag übrig. Immerhin wurde in der Geldtasche eine Bankomatkarte der Feuerwehr sichergestellt.
Ohne Führerschein unterwegs
Einen Führerschein besitzt er übrigens nicht. Seinem Chef legte er einen falschen „Schein“ vor. Marco Ludl, Kommandant der FFW Münster, kann nicht fassen, dass der Täter früher in den eigenen Reihen stand. „Das hätte ich ihm nicht zugetraut“, sagt Ludl.
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