Wirbel um Wahlplakat

Lokalpolitiker wegen Turban rassistisch verspottet

Niederösterreich
27.08.2024 14:40

Der SPÖ-Vorsitzende von Deutsch-Wagram (NÖ) und Nationalratskandidat Gurdial-Singh Bajwa stammt aus Indien. Wegen eines Wahlplakats wurde er jetzt zur Zielscheibe rassistischer Verhöhnungen. Der Staatsschutz prüft den Fall bereits.

Im Alter von sechs Jahren ist Gurdial-Singh Bajwa mit seinen Eltern von Indien nach Österreich gekommen. Seit mehr als drei Jahrzehnten lebt er in Deutsch-Wagram. Der Unternehmer engagiert sich in Standesvertretung und Lokalpolitik, ist Vize-Spartenobmann für Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien sowie SPÖ-Vorsitzender und Stadtrat in seinem Heimatort.

Letztklassige Kommentare
„Gurdial-Singh Bajwa ist ein Bilderbuchbeispiel für gelungene Integration“, erklärt SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander. Warum der Parteimanager das betont? Der Genosse mit indischen Wurzeln wurde im Internet zum Opfer letztklassigen Spotts. Nachdem er auf einem Plakat für die Nationalratswahl – er kandidiert an 12. Stelle im Regionalwahlkreis – mit Turban abgebildet war, wurde ein Hass-Video gepostet, das noch dazu rassistisch kommentiert wurde: „Wole du Rose kaufe?“ (sic!) oder „Der steht doch beim Hofer und bewacht die Einkaufswagen“ ist dort zu lesen.

Zitat Icon

Die rassistischen Angriffe auf unseren Parteifreund Gurdial-Singh Bajwa sind ekelhaft und auf das Schärfste zurückzuweisen!

(Bild: Imre Antal)

Sven Hergovich, Landesparteivorsitzender der SPÖ 

Solidarität über Parteigrenzen
Nicht nur Parteifreunde stehen Gurdial-Singh Bajwa jetzt zur Seite. „Er unterstützt Vereine und ist seit vielen Jahren voll integriert“, wird etwa der Abgeordnete René Zonschits zitiert. Auch ÖVP-Bürgermeisterin Ulla Mühl Hittinger lobt seine Einsatzbereitschaft für die Allgemeinheit: „Er engagiert sich in vielen Bereichen der Stadtgemeinde.“

Fall für den Staatsschutz?
Mittlerweile prüft bereits das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung, ob durch das Posting ein strafrechtlich relevanter Tatbestand vorliegt.  Der Geschmähte selbst zeigt Format: „Man soll mich an meinen Taten messen, nicht an meinem Aussehen!“

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