Zu wenige Lehrlinge

„Essen und trinken werden Leute immer – aber wo?“

Nicht jammern, sondern etwas dagegen tun. Unter diesem Motto entstand das Wiener Pilotprojekt der Premiumlehre in der Gastronomie. Das Casting dazu läuft noch.

Die Zahl der Lehrlinge geht zurück. Vor allem die Gastronomie und Hotellerie sucht seit Jahren händeringend nach Nachwuchs. Das ist Bernd Querfeld, Chef des Café Landtmann, und Wolfgang Binder, Inhaber des Café Frauenhuber und Spartenobmann der Kaffeesieder in der Wiener Wirtschaftskammer, aufgefallen. Und aus Gesprächen darüber entstand die Idee für das Pilotprojekt der Premiumlehre, die von Wirtschaftspädagogin Monika Brunner-Strobl umgesetzt und begleitet wird.

Ein Imageproblem
Denn: „Essen und trinken werden die Leute immer – aber wo, wenn es kein Personal in den Lokalen mehr gibt?“, fragt Querfeld. „Man hat es in den vergangenen 15 Jahren verabsäumt, den Lehrberuf attraktiv darzustellen“, weiß Binder. Auch das Projekt Lehre mit Matura brachte nicht den gewünschten Erfolg. Es gebe ganz einfach ein Imageproblem. „Ich habe als Jugendlicher schon gehört, wenn du in der Schule nicht lernst, musst du eine Lehre machen. Das war die Drohung“, so Querfeld.

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Ich liebe den Kontakt zu Menschen, den ich in der Gastro habe. Mein Ziel ist eine Führungsposition und Arbeit im Ausland.

(Bild: Bartel Gerhard/Gerhard Bartel)

Jolyne Kasten (17), Lehrling

Mehr als nur servieren
Dabei gäbe es in keiner anderen Branche so große Aufstiegschancen wie in der Gastronomie. Querfeld: „Da steht dir die Welt offen.“ Und mit der Premiumlehre soll das den jungen Menschen näher gebracht werden. Diese ermöglicht den Lehrlingen nämlich, interessante Zusatzqualifikationen in Kooperationsbetrieben während der Ausbildungszeit zu erwerben.

So kann der Lehrling des Kaffeehauses einige Tage in einer Bar Wissen erwerben, Olivenöl in Griechenland pressen, bei einem Käsesommelier schnuppern oder in einer Brauerei mehr über Bier erfahren. Für die Auslandserfahrungen wird mit Erasmus-Programmen zusammengearbeitet, weder den Lehrlingen noch den Betrieben sollen Kosten entstehen.

Ausweitung auf andere Branchen
Das Pilotprojekt gilt derzeit für Lehrlinge der Wiener Kaffeehäuser, noch werden Interessierte gesucht. Hat die Premiumlehre Erfolg, soll sie laut Projektleiterin Brunner-Strobl auf andere Branchen ausgeweitet werden.

Alle Infos zur Premiumlehre gibt es hier.

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