Anfrage als Nachspiel

Kickls „Inzucht-Sager“: FPÖ-Besuch bei Festspielen

Niederösterreich
28.08.2024 16:12

Der „Inzucht-Sager“ des FPÖ-Chefs Herbert Kickl zu den Salzburger Festspielen zieht immer weitere Kreise und hat nun sogar eine politische Anfrage zur Folge. Die SPÖ Niederösterreich will eine solche einbringen, weil Landesrätin Susanne Rosenkranz gemeinsam mit der Salzburger Landeschefin Marlene Svazek dort 2023 noch gastierte.

„Da will ich gar nicht dabei sein, bei diesen Heuchlern, bei dieser Inzuchtpartie“, wetterte Herbert Kickl bekanntlich bei seiner Wahlkampftour in Hallein in Richtung Salzburger Festspiele. Ein Sager, der bundesweit für Entrüstung sorgte, prompt von den Freiheitlichen relativiert wurde und nun aber auch eine politische Anfrage zur Folge hat. Eingebracht wird diese im Niederösterreichischen Landtag – und vom roten Abgeordneten René Pfister.

Pfister und Hergovich üben Kritik
Pfister und sein SPÖ-Landesparteichef Sven Hergovich zeigen sich besonders überrascht davon, dass Kickl damit auch seine eigenen FPÖ-Funktionärinnen und Funktionäre derart beschimpfe. „Die Salzburger Landesparteiobfrau der FPÖ, Landeshauptmannstellvertreterin Marlene Svazek, besucht die Festspiele genauso, wie im Jahr 2023 die FPÖ-Landesrätin in Niederösterreich Susanne Rosenkranz. Laut Kickl sind sie jetzt alle Teil einer Inzuchtpartie.“

„Was Kickl unter einer Inzuchtpartie versteht, warum er seine Landesrätin für einen Teil ,dieser Partie‘ hält, ob Kickl die Tausenden internationalen Gäste, die die Salzburger Festspiele alljährlich besuchen, für einen Teil ,dieser Partie‘ hält und warum er seine Landesrätin derart beleidigt“, soll laut der SPÖ nun eine Anfrage an Landesrätin Susanne Rosenkranz klären. Sie besuchte die Festspiele im Vorjahr, heuer aber „bewusst nicht“, wie sie die „Krone“ wissen ließ. „Bei dem Bild, welches Marlene Svazek und mich zeigt, handelt es sich um eine Aufnahme vom vorigen Jahr. Heuer habe ich bewusst an der Eröffnung der Salzburger Festspiele nicht teilgenommen. Eben weil die Eröffnung so ist, wie sie ist“, erklärt sie.

Herbert Kickl habe sich weder gegen kulturelle Veranstaltungen noch die Salzburger Festspiele ausgesprochen. „Die Kritik gilt lediglich jenen Personen, welche die Eröffnung als politische Bühne instrumentalisieren“, schildert Rosenkranz weiter. Die Anfrage der SPÖ soll dennoch bereits vorbereitet worden sein und demnächst eingebracht werden.

Hafenecker: „Nicht die Besucher kritisiert“
Um Klarstellung bemüht war bereits kurz nach dem Kickl-Sager der blaue Generalsekretär Christian Hafenecker. Es sei sonnenklar, dass unser Herbert Kickl nicht die Salzburger Festspiele oder deren Besucher kritisierte. „Im Visier seiner Aussagen stand vielmehr der Bundespräsident, der in seinen Eröffnungsreden immer von Brücken bauen und vom Zuschütten von Gräben spricht. Dazu applaudieren dann die Vertreter der Einheitspartei, die aber genau das Gegenteil dann in ihrer Politik leben: Sie spalten die Gesellschaft wie bei Corona, sie grenzen Menschen und sogar ganze Parteien aus – so wie es jetzt mit der FPÖ versucht wird“, so Hafenecker.

Das Wort Inzucht dürfe man in diesem Zusammenhang zudem nicht wörtlich verstehen ...

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