Bruck an der Mur hat sich im Juni eine Haushaltssperre verordnet – nun steht eine Prüfung der Finanzlage der Gemeinde bevor. Was für Schritte hat Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier (SPÖ) bisher gesetzt? Und wann plant sie, die Sperre aufheben?
Im Juni dieses Jahres sorgte Bruck für Schlagzeilen: Mit sofortiger Wirkung erteilte Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier (SPÖ) der Stadtgemeinde eine Haushaltssperre, womit viele Ausgaben quasi eingefroren wurden. Schon länger hatte die Stadt mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen – der drastische Eingriff kam dennoch überraschend. Während die Opposition „jahrelange rote Misswirtschaft“ ortete, nannte Winkelmeier die Entscheidung „mutig“.
Auch jetzt, gut zwei Monate später, bezeichnet sie die Haushaltssperre noch als „richtig und wichtig“ – „nur die Kommunikation würde ich anders machen, aber auch eine Bürgermeisterin kann lernen“. Und sie bestätigt auf Nachfrage der „Krone“: Die Haushaltssperre bleibt „aus Sicherheitsgründen“ weiterhin aufrecht.
„Akute Situation hat sich stabilisiert“
Denn vorerst wolle sie die Ergebnisse der Gebarungsprüfung durch die Gemeindeaufsicht abwarten, die dieser Tage anläuft. Diese genaue Prüfung der Geldflüsse hatten Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) angefordert. Auch die Ertragsanteile vom Bund, die in Bruck genauso wie in Graz zurückgehen, werden in die Entscheidung einfließen.
Für meine mutige Entscheidung habe ich Lob aus anderen Gemeinden bekommen, auch die Bevölkerung nimmt die Haushaltssperre gut an.
Andrea Winkelmeier (SPÖ), Bürgermeisterin von Bruck an der Mur
Ob sie optimistisch ist, dass sich die Gemeinde bald erholt? „Die akute Situation hat sich beruhigt und stabilisiert. Wir haben gespart, und das war gut“, sagt Winkelmeier. So wurden 25 Prozent der Verwaltungsausgaben gestrichen, auch die Subventionen von Vereinen wurden gestoppt und laufen nun erst langsam wieder an.
„Der Juni war für mich eine sehr schwere Zeit“, gibt die Bürgermeisterin zu. Aber: „Die Bevölkerung nimmt die Haushaltssperre gut an.“ Einen fixen Zeithorizont für die Aufhebung kann Winkelmeier noch nicht geben, die Gebarungsprüfung dürfte aber ein paar Wochen dauern. Das Motto bleibt also vorerst: lieber nichts überstürzen.
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