Im Burgenland fliegen zwischen SPÖ und ÖVP wieder einmal die Fetzen. Konkret geht es um das Übergangsgeld für den türkisen Landesobmann Christian Sagartz. SPÖ-Klubchef Fürst wittert einen „Gagenskandal“, Sagartz ortet hingegen „blanke Nerven“.
Klubchef Roland Fürst (SPÖ) nahm am Donnerstag Anleihen bei Josef Cap. Dieser hatte 1982 bei einem Parteitag als SJ-Bundesobmann drei Fragen an den damaligen burgenländischen Landeshauptmann Theodor Kery gestellt. Die Aktion ging in die politische Geschichte Österreichs ein.
Antworten zu Übergangsgeld und Politikerpension gefordert
Fürst lud kurzerhand zu einer Pressekonferenz und formulierte drei Fragen an ÖVP-Landesobmann Christian Sagartz. Wie berichtet, nimmt dieser nach dem Ausscheiden aus dem EU-Parlament Übergangsgeld im Anspruch. Laut Fürst sind es rund 8000 Euro netto monatlich. Zusätzlich könnte er ab dem 63. Lebensjahr eine Politikerpension beantragen. „Wie rechtfertigen Sie es moralisch, den ,goldenen Fallschirm‘ in Anspruch zu nehmen?“, lautet die erste Frage. Zweitens will er wissen, warum der ÖVP-Landesobmann die Pensionsregelung annimmt, obwohl Politikerpensionen in Österreich bereits abgeschafft wurden.
Dritte Frage an Sagartz: Ob dieser als EU-Politiker in einer geförderten Starterwohnung in Oberloisdorf gewohnt hat? „Wir haben Hinweise aus der Bevölkerung erhalten“, schildert Fürst. Der SPÖ-Klubobmann fordert Antworten und ortet einen „Gagenskandal“. Falls der ÖVP-Obmann nicht auf Übergangsgeld und Luxuspension verzichten würde, sei er rücktrittsreif.
Konter von ÖVP-Landesobmann
Sagartz wollte auf Fürsts Fragen nicht näher eingehen. „Zum Übergangsgeld habe ich mich bereits geäußert und was in 20 Jahren sein wird, weiß niemand“, meinte der ÖVP-Obmann. „Privat habe ich mir nichts vorzuwerfen“, meint er zum dritten Punkt. Sagartz ortet hingegen Nervosität bei der Landes-SPÖ: „Offenbar liegen im Wahlkampf die Nerven dort bereits blank.“
Fazit: Das Klima zwischen Rot und Türkis bleibt im Land auch trotz sommerlicher Hitze weiterhin frostig.
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