Im Rahmen des Projektes Breakthrough Listen (Durchbruch Lauschen) hat das privat finanzierte Forschungsprojekt SETI jahrelang 100 der Erde am nächsten Galaxien sowie das Zentrum der Milchstraße nach Anzeichen für extraterrestrische Intelligenz (Aliens) untersucht. Jetzt will man selbige in fernen Galaxien suchen.
Wie das in Kalifornien beheimatete SETI-Institut, das Berkeley SETI Research Center und das International Centre for Radio Astronomy Research berichten, bediene man sich dabei des Murchison Widefield Array (kurz MWA), einer Radioteleskopanlage im Westen Australiens, die aus einer großen Zahl sehr einfacher und kostengünstiger Antennen besteht.
Suche nach Superzivilisationen
Unter der Leitung von Chenoa Tremblay vom SETI-Institut und Steven Tingay von der Curtin University will man mit dem MWA niedrigfrequente Signale rund um 100 MHz (Megahertz) in fernen Galaxien suchen. Dieser neue Ansatz befasse sich mit der Suche nach sogenannten Superzivilisationen – also solchen, die weiter entwickelt sind als unsere, heißt es.
Im Gegensatz zu vielen anderen Radioteleskopen besitzt das MWA keine beweglichen Teile. Dennoch kann das Teleskop Radiosignale gezielt aus einer Richtung empfangen. Der Richtempfang geschieht auf elektronischem Weg. Die 2048 Dipolantennen sind in 128 Gruppen zu je 16 Antennen in quadratischer Anordnung auf einer Fläche von 2000 Quadratmeter verteilt.
Ein Teil der Kacheln ist dabei in einem relativ dicht besetzten Gebiet, Compact Array genannt, verteilt, während ein weiterer in wesentlich größeren Abständen als sogenanntes Extended Array aufgebaut ist.
Um ein Signal aus einer anderen Galaxie zu senden, müsste eine solche Superzivilisation über eine Technologie verfügen, die stark genug ist, um die Energie ihrer Sonne oder mehrerer Sterne in ihrer Galaxie zu nutzen, so die Wissenschaftler.
„Während sich frühere SETI-Suchen meist auf unsere Galaxie beschränkten, öffnet dieser neue Ansatz das Fenster zu fernen Galaxien und möglichen Superzivilisationen, die über fortschrittliche Technologien verfügen könnten“, heißt es in einer Pressemitteilung des SETI-Instituts.
Radioteleskop ist im Outback verteilt
Die Forscher wollen dabei das große Sichtfeld des MWA, das über eine große Fläche im australischen Outback verteilt ist, nutzen. Diese ermöglicht es laut Angaben der Wissenschaftler, etwa 2800 Galaxien in einer Beobachtung zu erfassen.
SETI steht für Suche nach extraterrestrischer Intelligenz (Search for Extra-Terrestrial Intelligence). Seit 1960 werden verschiedene wissenschaftliche Projekte betrieben, die nach möglichen Anzeichen und Signalen technischer Zivilisationen im Weltall suchen.
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