Die Versorgungslücken im Frauenarztbereich werden nicht nur, aber auch in Niederösterreich derzeit immer größer. SPÖ will das Gesetz noch vor dem Wahltermin ändern.
Fast einen ganzen Monat müssen Frauen derzeit hierzulande im Durchschnitt auf einen Termin beim Kassen-Frauenarzt warten. 44 potenzielle Patientinnen kommen aktuell pro Tag auf einen Facharzt. Zahlen, aufgrund derer auch in der Politik längst die Alarmglocken schrillen.
Lukrativere Arbeitsbedingungen
„Immer mehr Frauen sehen sich gezwungen, falls sie sich das leisten können, auf Privatärzte auszuweichen. Das belegen auch die Wahlarztrechnungen, die sich seit 2019 nahezu verdreifacht haben“, weiß SPÖ-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Weil zudem auch immer mehr Frauenärztinnen als Wahlärztinnen arbeiten, will man seitens der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) lukrativere Arbeitsbedingungen im Kassensektor, nämlich in Primärversorgungszentren, anbieten.
Eben dafür wäre laut ÖGK aber eine Gesetzesänderung notwendig, da Primärversorgungszentren bisher nur für Haus- und Kinderärzte erlaubt sind. Ein Vorstoß, der auch hierzulande goutiert wird. Die Landesrätin suchte daher kürzlich das Gespräch mit dem SPÖ-Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl, Rudi Silvan.
Wenn wir unser Gesundheitssystem wieder zu einem der weltbesten machen wollen, gilt es sofort zu handeln!
Ulrike Königsberger-Ludwig
Er ist Mitglied des parlamentarischen Gesundheitsausschusses und will mit der Landesrätin darauf drängen, dass die nötige Gesetzesänderung für die Aufnahme von Frauenärztinnen in das PVE-Gesetz noch vor der Nationalratswahl auf den Weg gebracht wird – und keine wertvolle Zeit verloren geht, bis sich das Parlament neu konstituiert.
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