Andere streben ein Politikerleben darauf hin, Karin Hörzing fällt das Bürgermeisteramt völlig ungeplant in den Schoß. Nach Klaus Lugers Rücktritt wegen der Brucknerhaus-Lügen-Affäre, ist die bisherige Vizebürgermeisterin seit heute das neue Stadtoberhaupt. Wie lange, das kann sie selbst entscheiden.
Morgen wird Karin Hörzing 61 Jahre alt. Ob ihr auch heute schon zum Feiern zumute ist, darf bezweifelt werden. Denn das Bürgermeisteramt in Linz hat die Sozialdemokratin nicht angestrebt. Ihre Kür zum ersten weiblichen Oberhaupt der Landeshauptstadt ist, hat eine unrühmliche Vorgeschichte, für die sie allerdings nichts kann: Nach elf Jahren im Amt war SPÖ-Stadtchef Klaus Luger vor eineinhalb Wochen über geleakte Chats in der LIVA-Causa gestolpert.
Belastende Chats
Wie berichtet hatte Luger dem mittlerweile entlassenen Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum vor dessen Bestellung Hearing-Unterlagen zukommen lassen – und das bis zum Öffentlichwerden von belastenden Chats zu vertuschen versucht.
Wahl vor oder erst nach Weihnachten
Nun muss also Hörzing die Amtsgeschäfte weiterführen – so lange, bis ein neuer Nachfolger gewählt ist und ins Rathaus einzieht. Wann das sein wird, ist noch unklar. ÖVP, FPÖ, Grüne und Neos hatten sich zuletzt für den 8. Dezember als Wahltermin ausgesprochen. SPÖ-Bürgermeisterkandidat Dietmar Prammer bevorzugt allerdings einen späteren Urnengang – erst nach Weihnachten.
Warten auf Hörzing-Entscheidung
Die Entscheidung, wann gewählt wird, liegt aber bei Karin Hörzing. Die hat sich dazu aber bisher noch nicht geäußert. Sie wolle sich erst diese Woche damit befassen, ließ sie zuletzt in einer Aussendung wissen.
Meine Ära als Bürgermeister endet nicht so, wie ich mir das gewünscht hätte. Dafür bin ausnahmslos ich durch einen Fehler, den ich gemacht habe, verantwortlich.
Klaus Luger (SPÖ), Linzer Ex-Bürgermeister
Luger verabschiedete sich unterdessen am Sonntag noch einmal per Videobotschaft von den „lieben Linzerinnen und Linzern“. Seine Ära als Bürgermeister ende nicht so, „wie ich mir das gewünscht hätte“, räumte er ein. Dafür sei aber „ausnahmslos“ er selbst verantwortlich – „durch einen Fehler, den ich gemacht habe“.
Er sei überzeugt, dass es in Linz gut weitergehen werde und blicke optimistisch in Zukunft. Lugers letzte offizielle Worte als Bürgermeister: „Abschließend noch einmal danke für Ihre Treue, für Ihre Unterstützung – alles, alles Gute!“
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