Nach „Krone“-Bericht

Laute Rufe nach neuer Chefposten-Ausschreibung

Salzburg
04.09.2024 07:00

Manche Partei reagierte mit Entsetzen auf einen „Krone“-Bericht über Altlasten des designierten Gswb-Chef Ferdinand Hochleitner. Einstiger, abgesetzter Boss der OÖ Wohnbau muss wohl um die Zustimmung des Stadtsenats bangen.

Von einer in die nächste Krise – diesen Eindruck vermittelt die Gswb, Salzburgs größte gemeinnützige Wohnbaugesellschaft. Nach der Absetzung von Peter Rassaerts als Geschäftsführer sollte mit dem neuen, Ferdinand Hochleitner, ab 1. Oktober Ruhe beim skandalgebeutelten Dienstleister für leistbares Wohnen einkehren.

Zitat Icon

Hat die Personalberatungsfirma nichts gewusst, nicht recherchiert, hat Herr Hochleitner nichts von seiner Vergangenheit erwähnt? Eine neue Ausschreibung ist notwendig.

Vincent Pultar, Klubobmann Stadt-SPÖ, Aufsichtsratsmitglied der Gswb

Das Gegenteil ist der Fall. Der Aufschrei nach einem „Krone“-Artikel über Altlasten des Oberösterreichers war enorm. Er führte bis 2022 als Co-Chef die mit der Gswb vergleichbare OÖ Wohnbau. Die hat erst nach mehrjähriger Prüfung des Finanzamts Linz haarscharf den Status der Gemeinnützigkeit behalten dürfen. Diese Tatsache und etwa wenig wohlwollende Meinungen von Betriebsratsleuten aus Oberösterreich über die Menschenführung Hochleitners dürften im Auswahlverfahren aber gar keine Rolle gespielt haben.

Zitat Icon

Testungen und Gespräche wurden von einer Personalberatungsfirma durchgeführt. Aus diesem Prozess hat sich die Politik strikt herausgehalten.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) über das Bewerbungsverfahren zum neuen Gswb-Geschäftsführer

Zitat Icon

Ob wir mit dieser neuen Geschäftsführung wirklich einen Neustart bei der Gswb einleiten können, ist für mich mehr als fraglich!

Ingeborg Haller, Klubobfrau Bürgerliste/Grüne

„Warum hat das Land die Stadt nicht informiert?“
Jedenfalls zeigt sich neben den Grünen und der SPÖ auch Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ) entsetzt. „Die Sache mit dem Finanzamt nicht offenzulegen, passt zur Unkultur der Gswb. Es herrscht Klärungsbedarf. Aktuell würde ich einem Amtsbericht nicht zustimmen“, erklärt er. Immerhin braucht es zur Fixierung Hochleitners als Chef den Beschluss des Stadtsenats.

Dankl übt Kritik am Land, erhält aber auch von anderen Parteien welche (Bild: Josh McGregor)
Dankl übt Kritik am Land, erhält aber auch von anderen Parteien welche

Als Gswb-Eigentümervertreter für die Stadt hat Dankl die Empfehlungen der Expertenkommission vor rund zwei Monaten zur Kenntnis genommen. „Ich frage mich, inwieweit sich der zuständige Vizebürgermeister Dankl mit der Besetzung auseinandergesetzt hat“, äußerst Lukas Rupsch (Neos) Kritik an Dankl. „Die Stadtregierung darf sich nicht hinter Unwissenheit verstecken.“ Sie – also Dankl wie Bürgermeister Auinger – hätten bei der Personalie Hochleitner früher aufschreien müssen.

Diesbezüglich spielt Dankl den Ball ans Land weiter: „Wenn dem Land die Vorgeschichte Hochleiters bekannt war, warum ist die Stadt dann nicht informiert worden?“ Vincent Pultar (SPÖ) ist der Geduldsfaden jetzt schon gerissen: „Eine Neuausschreibung des Geschäftsführerpostens ist dringend notwendig.“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Salzburg



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right