Die steirische Pflege-Landschaft ändert sich. Ab November bietet die Caritas keine mobilen Dienste mehr an. Sowohl das Personal als auch die betroffenen Haushalte werden von der Volkshilfe übernommen. Die Rahmenbedingungen für Pflege werden weiterhin schwieriger.
Der Schock bei den Betroffenen war sicherlich groß – zumindest kurzfristig. Denn die Caritas Steiermark zieht sich mit November komplett aus der mobilen Pflege zurück. Zuletzt waren rund 200 Klienten aus den Gemeinden Deutschfeistritz, Peggau, Thannhausen, Naas, Mortantsch, Krottendorf und Graz (Bezirke Innere Stadt und Straßgang) in Betreuung.
Bald werden diese nicht mehr die Dienste der Caritas in Anspruch nehmen können. Dennoch darf durchgeatmet werden. Mit der Volkshilfe übernimmt eine andere Hilfsorganisation das Personal sowie die betroffenen Haushalte.
Weiterhin vertraute Gesichter
Für die Klienten des mobilen Dienstes soll sich daher nichts ändern. Die Caritas hat mit der Volkshilfe auch vereinbart, die Arbeitsverträge der 55 Mitarbeiter unter denselben Rahmenbedingungen weiterzuführen. Somit ist auch sichergestellt: Alle Menschen werden weiterhin von denselben vertrauten Personen gepflegt und betreut. Auch der zu zahlende Tarif bleibt für die Klienten wie bisher.
Ungewisse Zukunft
Nicht von der Volkshilfe übernommen und damit geschlossen wird mit Jahresende das Grazer Demenz-Tageszentrum „Elisa“ der Caritas. Weitere Veränderungen sind nicht geplant, doch die hohen Kosten und zu wenig Personal lassen den Druck weiter steigen.
„Wir spüren die wirtschaftlichen und arbeitsmarkttechnischen Rahmenbedingungen gleich wie alle anderen Organisationen. Auch uns trifft die Teuerung, auch uns trifft der Fachkräftemangel, und in der Pflege schlägt sich die demografische Entwicklung doppelt nieder: Es gibt mehr ältere Menschen, die Pflege brauchen, gleichzeitig stehen nicht so viele Kräfte zur Verfügung, wie das notwendig wäre. Daher wird sich allgemein strukturell in der Pflegelandschaft in der Steiermark einiges ändern müssen”, so Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler. Über neue Formen und Kooperationen muss also nachgedacht werden. Mögliche Änderungen sollen in Abstimmung der Träger mit der Landespolitik entwickelt werden, ebenso wie die Mittel dafür aufgebracht werden.
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