Deutsch in der Schule

Die Wahl wirft ihre Schatten auf die Landespolitik

Salzburg
06.09.2024 07:00

Beim Thema Bildung gehen die Meinungen auch in Salzburg weit auseinander: Deutschförderklassen – ja oder nein? Der Wahlkampf hat nun auch den Landtag erreicht.

Die FPÖ, in Person von Marlene Svazek, sieht eine große Gefahr auf Salzburg zukommen: Die Bildungsqualität für einheimische Schüler soll aufgrund stetig steigender Zahlen an ausländischen Schülern sinken. Die ÖVP, in Person von Bildungslandesrätin Daniela Gutschi, sieht dies anders und beruft sich auf „noch“ ausreichende Förderklassen und dass die Qualität nicht leide. Die „Krone“ hat berichtet.

Gemeinsam haben die beiden Regierungsparteien im Juni einen Beschluss im Landtag gefasst, wonach das Land die Bundesregierung ersuchen muss, „Deutschförderklassen und Deutschförderkurse jedenfalls zu erhalten und auszubauen“.

Daniela Gutschi (li.) und Marlene Svazek haben konträre Ansichten. (Bild: Tröster Andreas/ANDREAS TROESTER)
Daniela Gutschi (li.) und Marlene Svazek haben konträre Ansichten.

Neue Spezialklassen bei Deutsch-Schwäche
Tatsächlich wird im ÖVP-geführten Bildungsministerium an einer Neuerung gearbeitet. Minister Martin Polaschek plant Spezial-Deutschförderklassen. Diese Klassen sollen ein halbes oder ganzes Jahr dauern und wie Vorschulen organisiert sein. Der Fokus soll dabei auf „Deutsch lernen“ liegen. Der Unterschied zur aktuellen Situation: Im neuen Modell sollen Kinder in eigenen Klassen zum Deutsch-Lernen separiert sein. Bisher sind sie in Fächern wie Werken, Musik, Turnen einer Regelklasse zugeteilt.

Einen anderen Zugang hat die Salzburger SPÖ-Landtagsabgeordnete Bettina Brandauer. Sie sagt: „Gerade bei Bildung sollte man auf die Wissenschaft vertrauen. Eine wissenschaftliche Evaluierung der Förderklassen, durchgeführt vom Ministerium selbst, hat ergeben, dass Deutschförderklassen nicht den gewünschten Erfolg bringen.“

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Gerade bei Bildung sollte man auf die Wissenschaft vertrauen. Und die sagt, dass Deutschförderklassen nicht den gewünschten Erfolg bringen.

SPÖ-Abgeordnete Bettina Brandauer will Förderklassen abschaffen.

Geister scheiden sich
Die SPÖ sehe auch die Schwierigkeiten durch Familiennachzügler und Fluchtbewegungen. Konkret fordert Brandauer aber: kostenloser Kindergarten ab zwei Jahren, mehr Chancengerechtigkeit, Ganztagsschulen mit multiprofessionellen Teams, mehr Unterstützungspersonal. Die Deutschförderung solle bildungsgerecht ab dem Vorschulalter erfolgen, Förderklassen müssten abgeschafft werden. Und bereits ab dem Vorschulalter sollen Werte und Verhaltensregeln vermittelt werden.

Damit fordert Brandauer das, was Minister Polaschek zumindest in einzelnen Teilen umsetzen möchte. Polaschek ließ ausrichten, Ganztagsschulen ausbauen und mehr Chancengerechtigkeit etablieren zu wollen. Letzteres dadurch, dass es für Schulen mit besonderen Herausforderungen mehr Mittel geben soll. Bei den Deutschförderklassen scheiden sich die Geister.

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