Die Airpower 24 läuft – und nach Mittag hat auch der Regen am Fliegerhorst Zeltweg aufgehört. Das Flugprogramm kann nicht komplett durchgebracht werden, so wurde etwa die Show der spanischen Kunstflugstaffel gestrichen. Für Aufsehen sorgt hingegen der spektakuläre Auftritt einer amerikanischen F-35.
Es war ein Höhepunkt der Airpower 24: Kurz nach 13 Uhr gab es ein Display einer F-35 Lightning II der Vermont National Air Guard, laut Experten handelt es sich um den modernsten Kampfjet der Welt. Pilotin Melanie „Mach” Kluesner sorgte für ein lautstarkes Spektakel und viel Freude bei den mittlerweile knapp 100.000 Fans am Gelände.
Regen den ganzen Vormittag lang
Aber zurück zum Start: Pünktlich um 9 Uhr wurde am Freitag die Airpower eröffnet. Seit den frühen Morgenstunden strömten Zehntausende Menschen auf das Areal, und das bei dichten Wolken und Regen. Die erhoffte Wetterbesserung ließ bis nach Mittag auf sich warten, viele Fans zeigen sich aber gut ausgerüstet und trotzen dem Niederschlag.
Das Flugprogramm musste daher teilweise geändert werden, einige Programmpunkte konnten nicht durchgeführt werden – und werden am Nachmittag selbst bei Wetterbesserung nicht nachgeholt. So blieb beispielsweise die spanische Kunstflugstaffel Patrulla Aguila am Boden, auch die Skydiver der Flying Bulls konnten nicht auftreten.
„Wettersituation war schwer vorhersehbar“
„Die Situation am Vormittag war schwer vorhersehbar“, erklärt der Militärmeteorologe Philipp Raffler. Ein sogenannter Hochtief-Kern habe sich hartnäckig über Zeltweg gehalten und für Regen gesorgt. „Es sind oft nur ein paar Kilometer ausschlaggebend dafür, wo es den Niederschlag gibt.“
Gegen 13 Uhr ist Wetterbesserung in Sicht, der Himmel zeigt sich schon leicht blau. Doch auch am Nachmittag gibt es laut Raffler noch eine geringe Wahrscheinlichkeit auf Schauer, auch Hangwolken sind zu erwarten.
Großer Ansturm am Samstag erwartet
Rund um Zeltweg hat es sich in den Morgenstunden gewaltig gestaut. Von Wartezeiten bis zu einer Stunde war die Rede, insbesondere ab der Abfahrt Zeltweg-West. Die Verantwortlichen sind dennoch zufrieden mit dem Konzept. Bereits kurz nach 9 Uhr ließ der Zustrom nach – wohl auch aufgrund des Wetters. Zu befürchten ist allerdings, dass am ohnehin traditionell stärker besuchten Samstag noch mehr Fans kommen werden – die Wetterprognose ist ja sehr gut: mit Sonne und bis zu 26 Grad. Am Vormittag könnten laut Meteorologen Raffler aber Hochnebel den Flugbetrieb einschränken.
Laut Polizei-Sprecher Markus Lamb gab es bisher keine sicherheitsrelevanten Vorfälle. Allerdings wurden bereits einige Drohnen entdeckt und abgewehrt, etwa von einer Camper-Gruppe. Das ist streng verboten! Es folgen Anzeigen und möglicherweise empfindliche Strafen.
Neunjähriger von Bus überrollt
Zudem gab es einen Unfall mit einem Buben (9) aus dem weststeirischen Bezirk Deutschlandsberg. Der Schüler war mit seinem Vater und Freunden von Fisching in Richtung Fliegerhorst auf einem Mountainbike unterwegs gewesen. Wegen des Verkehrs fuhr er auf einem Gehsteig, verlor das Gleichgewicht und stürzte auf die Fahrbahn, wo er von einem Bus überrollt wurde. Der Bub wurde schwer verletzt und vom Rettungshubschrauber C17 ins UKH Graz geflogen.
Tanner hofft auf nächste Airpower 2026
Normalerweise findet die Airpower in einem Drei-Jahres-Rhythmus statt. Dieser wurde nun durchbrochen, und so steigt nach 2022 wieder eine Flugshow am Fliegerhorst Hinterstoisser. Und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) kündigte gegenüber der „Krone“ an, diesen Rhythmus gerne beibehalten zu wollen: „Wenn die Partner (Land Steiermark und Red Bull, Anm.) mitmachen.“
Täglich werden bis zu 150.000 Besucher erwartet. Sie erwartet ein dichtes Flugprogramm von 9 bis circa 17.30 Uhr. Zu den Höhepunkten zählen Auftritte internationaler Kunstflugstaffeln: Heuer kommen unter anderem die Patrulla Águila aus Spanien und die Patrouille Suisse. Die Schweizer sind vielleicht zum letzten Mal in Österreich zu sehen, die F-5-Flotte wird 2027 stillgelegt.
Bundesheer zeigt neues Gerät
Dazu kommen wie immer die historischen Flugzeug-Raritäten der „Flying Bulls“ und modernste Kampfjets der fünften Generation wie die US-Maschine F-35 Lightning II. Natürlich demonstriert auch das Bundesheer als Hauptveranstalter sein fliegerisches Können – und das auch mit neuem Gerät, etwa mit dem Mehrzweckhubschrauber AW-169 „Lion“. Am Boden kann der neue Transportflugzeugtyp C-390 begutachtet werden. Es warten auch Flugdemonstrationen möglicher Nachfolger der Saab 105, darunter die favorisierte M-346. Zudem gibt es eine eigene Schau zum geplanten europäischen Luftabwehrverbund „Sky Shield“.
Premieren: Von Argonauten bis E-Fuel-Duell
Es gibt aber auch wieder Premieren im Programm. So werden beide Tage von den Argonauten beendet: Gleich 25 Luftfahrzeuge des Bundesheers zeigen – begleitet von einer eigenes komponierten Musik von Tristan Schulze – eine Vorführung, angelehnt an die berühmte griechische Sage. Soldaten und Sonderfahrzeuge der Landstreitkräfte, viel Pyrotechnik und Spezialeffekte dürfen nicht fehlen.
Ein fliegerischer Gruß kommt am Samstag (gegen 14.15 Uhr) vom neuesten Flottenmitglied der Austrian Airlines: Ein Dreamliner von Boeing (B787-9) wird unter anderem einen schnellen Überflug mit anschließendem engen Kurvenmanöver zeigen.
Eine Premiere ist ein Duell im Zeichen der fast klimaneutralen E-Fuels: Am Boden lenkt Leopold Prinz von Bayern, Ex-DTM-Pilot, seinen damit angetriebenen, historischen BMW 3.0 CSL („Batmobil“) aus dem Jahre 1971. In der Luft tritt Matthias Dolderer, Weltmeister beim Red Bull Air Race, mit einer Swift Temco (Jahrgang 1947) gegen ihn an.
Jeder Besucher wird kontrolliert
Groß geschrieben wird das Thema Sicherheit. Vonseiten des Bundesheeres wird betont, dass es keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung gibt. Jeder Besucher wird an den 250 Eingangsschleusen kontrolliert – nicht von externen Security-Mitarbeitern, sondern vorn Milizsoldaten aus Wien und dem Burgenland.
Dass Messer, Munition, Pfeffersprays und sämtliche Fluggeräte wie Drohnen verboten sind, versteht sich von selbst. Doch auch Liegestühle und Sonnenschirme sind nicht gestattet. Dasselbe gilt für Glasflaschen, Fahrräder und Bollerwagen. Haustiere sind ebenso tabu! Was auf jeden Fall dabei sein sollte, ist ein Gehörschutz – insbesondere für Kinder wird er empfohlen.
Größte Übung des Jahres
Beim Bundesheer ist man bereit für zwei intensive Tage in Zeltweg: Die Airpower ist neben der „Schutzschild“ im Juni die größte Übung des Jahres und zugleich ein realer Einsatz. „Es gibt keine Möglichkeit des Nochmal-Übens, es sind keine Fehler erlaubt“, sagt Generalmajor Gerfried Promberger, der Gesamtverantwortliche der Flugshow.
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