Babler aus dem Rennen

Kanzlerduell Nehammer gegen Kickl spitzt sich zu

Der Kampf um das Kanzleramt spitzt sich auf ein Duell zwischen dem amtierenden Regierungschef Karl Nehammer und seinem Herausforderer Herbert Kickl zu. SPÖ-Chef Andreas Babler scheint aus dem Rennen. Das sind die Ergebnisse einer brandaktuellen Umfrage vom Institut für Demoskopie & Datenanalyse (IFDD), die der „Krone“ vorliegt.

„Es spitzt sich auf ein Duell zwischen Nehammer und Kickl zu, mit einem leichten Vorteil für die FPÖ. Dass Andreas Babler noch in dieses Rennen kommt, halte ich für ausgeschlossen. Für Kickl ist es angerichtet. Aber die ÖVP hat noch Chancen, ihn einzuholen. Sie ist noch immer innerhalb der Schwankungsbreite“, so IFDD-Chef Christoph Haselmayer im Gespräch mit der „Krone“.

Es gibt nur wenige Unentschlossene
Angesicht des knappen Rennens könnten die TV-Konfrontationen, die am Donnerstag gestartet sind, speziell das letzte Duell im ORF zwischen Nehammer und Kickl am 23. September entscheidend werden. Allerdings gebe es dieses Mal außergewöhnlich wenige Unentschlossene, gibt Haselmayer zu bedenken.

Die Umfrage-Ergebnisse im Überblick:

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

„Wir reden derzeit von zehn bis zwölf Prozent noch Unentschlossenen. Das ist im Vergleich zu den anderen Nationalratswahlen ein niedriger Wert. Zu diesem Zeitpunkt gibt es bei den Nationalratswahlen meistens 15 bis 20 Prozent Unentschlossene.“ Der Grund dafür ist, dass es mit der EU-Wahl eine Vorrunde gab. „Wenn man so will, war das das Qualifying, da im Wahlkampf mehr über nationale Themen diskutiert wurde als über Europathemen.“

Spannend wird es noch zwischen Grünen und NEOS. Die Pinken haben derzeit einen leichten Vorteil. Die Bierpartei schwächelt. „Auch da kann es am Ende noch zu einem Herzschlagfinale kommen, ob die Bierpartei den Einzug schafft oder nicht.“ Der Grund für die gesunkenen Werte der Bierpartei sieht Haselmayer darin, dass die junge Bewegung von den Medien nicht mehr gehypt werde. „Den Journalisten geht es mittlerweile auf die Nerven, dass Parteichef Dominik Wlazny einfach gar nichts sagt.“

Haselmayer bringt spannende Umfragewerte auf den Markt.

(Bild: krone.tv)

Die kommenden drei Wochen werden über diese noch offenen Fragen entscheiden. Am Wochenende starten ÖVP und FPÖ gleichzeitig den Intensivwahlkampf. Die Volkspartei hat ihren Wahlkampfauftakt Samstagvormittag in der Steffl Arena im 22. Bezirk. Spitzenkandidat Nehammer wird sich als stabile Kraft der Vernunft in stürmischen Zeiten positionieren. Die Kernbotschaft der ÖVP ist es, dass sie die Partei der Mitte sei und das Land wieder in ruhiges Fahrwasser führen wolle.

Die Spitzenkandidaten touren seit Wochen durchs Land

(Bild: Paul Gruber)

Herbert Kickl bei einem Auftritt in Hallein.

(Bild: Markus Tschepp)

Zwei Auftritte – aber nur ein Ziel
Circa zeitgleich wird FPÖ-Chef Herbert Kickl in Wels, wo die Freiheitlichen mit Andreas Rabl bekanntlich den Bürgermeister stellen, in seinen Super-Samstag starten. Am städtischen Volksfest will der blaue Spitzenkandidat seine erste Brandrede halten, einige Stunden später dann seine zweite in Graz. Seit Donnerstag wird in der steirischen Landeshauptstadt bereits aufgebaut und vorbereitet. Motivation und Mobilisierung lauten die beiden Zauberwörter beim offiziellen Wahlkampfauftakt der Freiheitlichen.

„Es wird ein wahres Spektakel, das die Zuseher elektrisieren und mitreißen soll. Wir wollen die einmalige Chance nutzen und mit Herbert Kickl die Wahl gewinnen“, heißt es aus der FPÖ. Eben dafür wird Kickl, der sich bei den Fernsehauftritten in den vergangenen Tagen betont gemäßigt gab, auch verbal wieder in den Angriffsmodus wechseln.