Gute Neuigkeiten aus der Landeshauptstadt: Nachdem Hermann Heinz Schuster lange vergeblich nach einem Nachfolger für sein Ledergeschäft gesucht hat, gibt es nun jemanden, der die Tradition weiterträgt. Zwar muss das Geschäftslokal in der Schmiedgasse saniert werden, doch sämtliches Material wird in der Münzgrabenstraße weiterverkauft.
Mit Ende Juni wurde in Graz das Ende einer Ära eingeläutet. 1898 gegründet, führte Hermann Heinz Schuster seit 1994 das unter Grazern bekannte Ledergeschäft Leder H. Schuster in der Schmiedgasse. Nicht ganz freiwillig, sondern aus gesundheitlichen Gründen, musste der mittlerweile 69-Jährige – wie berichtet – Anfang des Sommers in Pension gehen. Es war ein harter Schlag für ihn, hatte sich für sein Geschäft doch noch kein passender Nachfolger gefunden.
Doch jetzt gibt es gute Neuigkeiten: „Graz hat auch zukünftig noch ein Ledergeschäft“, sagt Schuster. Er steht in seinem leergefegten Lokal – um ihn herum ausgeräumte Regale und letzte Warenreste. Neben ihm haben sich Alberto Garber und Suzana Schiefer eingefunden, die Nachfolger des Traditionsbetriebs. „Wir räumen alles aus und bringen es in unser Einrichtungshaus in der Münzgrabenstraße 60“, erklärt Garber.
„Ich war selbst lange Kunde, so sind wir auch ins Gespräch gekommen. Jetzt kann ich das Material weiterverkaufen und verwerten“, sagt Garber. Das Paar hat sich auf Tapezierarbeiten und Raumausstattung spezialisiert und möchte dem übriggebliebenen Leder mit einem Verkaufswert von etwa 50.000 Euro einen neuen Nutzen geben. „Aber auch Privatpersonen können bei uns das Leder kaufen“, erklärt Garber.
Lokal muss kernsaniert werden
Der Leder H. Schuster bekommt somit vorerst eine neue Heimat. Denn das Geschäftslokal in der Schmiedgasse ist in die Jahre gekommen und kann so nicht weitervermietet werden. „Das Haus gehört der Stadt Graz, es gehört grundsaniert“, sagt Schuster. Allerdings: „Den Namen kann ich weiterführen“, freut sich Garber. Aktuell lagert er das Material zwischen, bevor er den Standort in der Münzgrabenstraße neu aufzieht.
„Entweder der Leder Schuster wird bei uns integriert, oder wir können das Geschäftslokal nebenan anmieten“, sagt er. Die Neueröffnung ist spätestens Anfang nächsten Jahres geplant, schon jetzt können Lederteile im Zwischenlager (Lagergasse 28) gekauft werden. „Einen Nachfolger zu haben, ist wirklich erleichternd für mich“, sagt Schuster. Ob Garber nach der Sanierung zurück in die Schmiedgasse ziehen will? „Das kommt auf den Mietpreis an“, antwortet der 55-Jährige.
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