Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl besuchte Ruanda und Burundi, wo mit heimischen Spenden Projekte finanziert werden. Welche Eindrücke er von der Reise nach Ostafrika mitnimmt.
Ruanda und Burundi: zwei Staaten im globalen Süden, von denen man in Europa meist erst dann Notiz nimmt, wenn kriegerische Handlungen oder Genozide unzählige Menschenleben fordern und Flüchtlingswellen auslösen.
Getreu dem Motto des Papstes, die Kirche müsse auch an die „Ränder“ gehen und ihren Blick auf Not und Elend richten, reiste der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl vor Kurzem in die beiden ostafrikanischen Länder. Um sich vor Ort anzusehen, welche Projekte mit heimischem (Spenden-) Geld – die Diözese Graz-Seckau verwendet jährlich vier Prozent des Budgets für Entwicklungshilfe – umgesetzt werden: „Wir finanzieren etwa den Bau von Schulen, Waisenhäusern, Kirchen oder eines Versöhnungszentrums“, berichtet Krautwaschl, Namensgeber des „Hauses Wilhelm“, einer Einrichtung für Witwen und elternlose Kinder in Ruanda. „Die Herausforderungen für Christen sind enorm, die Kolonialisierung hat ihre Spuren hinterlassen.“
Dazu kämen, wie Militärbischof Werner Freistetter ergänzt, die sozialen Auswirkungen der Klimakrise und der Verlust der Artenvielfalt. All das führt zu Armut, sozialen Spannungen, politischen Umwälzungen. „Aber der Glaube gibt den Menschen Hoffnung“, sagt der steirische Oberhirte. Die Gotteshäuser seien bis auf den letzten Platz gefüllt, die Kirche sei jung und wachse stetig. Die Priester, die nur 60 Euro Lohn pro Monat bekommen, seien ein wichtiger Teil der Gesellschaft: „Sie sind nicht abgehoben und deshalb auch so beliebt“, so Krautwaschl.
Und was kann unsere Kirche noch von Afrika lernen, Herr Bischof? „Dass das Evangelium lebt. Und, egal in welchen Bereichen, Versöhnung möglich ist!“
Als Dank für die Hilfe unterstützen derzeit übrigens neun Priester aus Ruanda und Burundi die Diözese Graz-Seckau in der Pfarrseelsorge.
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