Überraschende Wendung

Asyl-Zahlen rückläufig: „Haus Semmering“ sperrt zu

Steiermark
10.09.2024 12:20

Paukenschlag in der Obersteiermark: Nach zehn Jahren durchaus problembehaftetem Betrieb schließt das Flüchtlingsheim „Haus Semmering“ in der steirischen Gemeinde Spital überraschend seinen Pforten. Grund sind zurückgehende Zahlen bei den Asylwerbern.

Der letzte große Aufreger waren mangelhafte Brandschutzvorkehrungen, weswegen das Haus bereits im vergangenen Februar für einige Zeit geräumt worden war. Seither war es still geworden – bis zum Dienstag. Da gab die Bundesbetreuungsagentur (BBU) gemeinsam mit der Spitaler Bürgermeisterin Maria Fischer (SPÖ) die sofortige Stilllegung bekannt.

Zuletzt 29 Flüchtlinge in riesiger Unterkunft
Bereits seit vergangener Woche stehe das Heim, das ursprünglich für 390 Personen ausgerichtet war, leer. An die Öffentlichkeit ging man damit erst eine Woche später, auch um die BBU-Mitarbeiter zeitgerecht zu informieren.

Die letzten Asylwerber haben das Haus bereits verlassen. (Bild: Erwin Scheriau / KRONE)
Die letzten Asylwerber haben das Haus bereits verlassen.

Nach dem Wirbel um den Brandschutz und den daraufhin erfolgten Erstmaßnahmen wäre das „Haus Semmering“ in den vergangenen Monaten für 200 Menschen zugelassen gewesen – „wäre“, denn zuletzt waren gerade einmal 29 Personen dort untergebracht, wie Bürgermeisterin Fischer gegenüber der „Krone“ sagte.

BBU: Stilllegung, keine Schließung
Seitens der BBU begründet man den Schritt ebenso mit dem sinkenden Bedarf. „Die Ankunftszahlen sind niedrig, die Kapazität wird nicht mehr gebraucht“, so Sprecher Thomas Fussenegger zur „Krone“. Weniger Standorte bedeuteten auch weniger Steuergeld. Allerdings handle es sich beim „Haus Semmering“ vorerst um eine Stilllegung, keine Schließung. Man behalte sich das Objekt also für mögliche neue Flüchtlingswellen in der Hinterhand.

Auch wenn die Bevölkerung erst durch die Pressekonferenz am Dienstag von den Entwicklungen erfahren hat, ist sich Bürgermeisterin Fischer sicher, dass die Neuigkeiten in der Gemeinde positiv aufgenommen werden. Schließlich hatte es seit der Inbetriebnahme 2014 immer wieder Streitigkeiten gegeben.

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